Im diplomatischen Streit um ein Verfahren gegen zwei italienische Soldaten wegen des mutmasslichen Mordes an zwei indischen Fischern sind beide Seite aufeinander zugegangen: Die beiden Italiener werden nun doch für einen Prozess nach Indien zurückkehren.
Dies teilte die Regierung in Rom in einer Erklärung mit. Sie habe von den indischen Behörden schriftliche Garantien zur Behandlung der beiden Italiener sowie zum «Schutz ihrer Grundrechte» erhalten.
Den beiden Italienern wird vorgeworfen, im Februar vergangenen Jahres zwei Fischer vor der Küste von Kerala im Südwesten Indiens getötet zu haben, als sie einen italienischen Öltanker bewachten. Nach eigener Aussage hielten sie die Fischer für Piraten.
Den Soldaten war im Februar erlaubt worden, zur Teilnahme an den Parlamentswahlen für einen Monat in ihre Heimat zurückzukehren. Italiens Botschafter Daniele Mancini garantierte dafür, dass sie bis zum 22. März nach Indien zurückkehren.
Später teilte die italienische Regierung mit, dass die Soldaten nicht nach Indien zurückkommen würden. Aus ihrer Sicht ist die indische Justiz nicht zuständig, weil der Vorfall sich in internationalen Gewässern ereignet habe.
Diese Entscheidung führte zu empörten Reaktionen in Indien. Der Oberste Gerichtshof forderte den italienischen Botschafter auf, das Land nicht zu verlassen. Ausserdem stellte das Gericht fest, Mancini geniesse in Indien keine diplomatische Immunität mehr.