Bei der ersten Stierhatz des diesjährigen «Sanfermines»-Festes sind im nordspanischen Pamplona zwei Läufer durch Hornstösse erheblich verletzt worden. Ein Mann habe am Dienstag eine tiefe Wunde am Brustkorb davongetragen.
Ein zweiter Läufer sei von einem der sechs Kampfbullen am Rücken aufgespiesst und in die Luft geschleudert worden, berichteten Medien. Beide seien ins Spital gebracht worden. Viele der waghalsigen Läufer hätten sich ausserdem beim Rennen durch die engen Gassen von Pamplona durch Schläge oder bei Stürzen leichte Verletzungen zugezogen, hiess es.
Bei dem seit 1591 stattfindenden Fest werden acht Tage lang jeweils sechs Kampfstiere durch die Altstadt getrieben, während Hunderte Menschen vor den gut 600 Kilogramm schweren Bullen herlaufen.
Bis nächsten Dienstag werden täglich am frühen Vormittag neben den Kampfstieren auch mehrere zahme Leitochsen für die Stierkämpfe am Abend bis in die Arena gejagt. Bei den Mutproben der Läufer über die 825 Meter lange Strecke werden jedes Jahr Dutzende verletzt. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 42. Das letzte Todesopfer gab es 2009.
Tierschutzgruppen protestierten auch dieses Jahr gegen die weltberühmte Veranstaltung, die inzwischen auch in Spanien äusserst umstritten ist. Dennoch lockt das Fest unzählige Touristen aus aller Welt an, vor allem aus Europa, Australien und den USA. Über Pamplona schrieb unter anderen auch der US-Schriftsteller Ernest Hemingway in seinem ersten grösseren Roman «Fiesta» (1926).