Zweite Krankenschwester in Spital in Texas mit Ebola infiziert

In Texas hat sich eine zweite Krankenschwester mit dem Ebola-Virus infiziert. Dies teilte das Gesundheitsministerium des US-Bundesstaates am Mittwoch mit.

In diesem Spital in Dallas steckten sich zwei Krankenschwestern an (Bild: sda)

In Texas hat sich eine zweite Krankenschwester mit dem Ebola-Virus infiziert. Dies teilte das Gesundheitsministerium des US-Bundesstaates am Mittwoch mit.

Wie eine bereits zuvor erkrankte Krankenschwester hatte die nun betroffene Frau in der Klinik Texas Health Presbyterian in Dallas den inzwischen verstorbenen Ebola-Patienten Thomas Eric Duncan betreut.

Der aus Liberia stammende Duncan hatte sich in seiner Heimat infiziert. Die Krankheit wurde bei ihm aber erst festgestellt, nachdem er Ende September zu einem Familienbesuch nach Texas gereist war.

Die US-Gesundheitsbehörden haben insgesamt 76 Spitalmitarbeiter unter Beobachtung gestellt, die bei der Behandlung von Duncan mit dem Virus in Kontakt gekommen sein könnten. Die Risikogruppe werde auf Fieber und andere Symptome der Krankheit überwacht, hiess es.

Obama: «Die Welt als Ganzes macht nicht genug»

US-Präsident Barack Obama rief die Welt auf, im Kampf gegen Ebola mehr zu tun. Es gebe eine Reihe von Staaten, die sich bisher nicht engagiert hätten, obwohl sie über die nötigen Kapazitäten verfügten, sagte der US-Präsident am Dienstag in Washington.

Aber selbst die Länder, die schon Beiträge leisteten, müssten sich noch stärker einsetzen. «Die Welt als Ganzes macht nicht genug», sagte Obama. Dabei seien alle Bevölkerungen direkt bedroht, es gebe keinen Ort, «der mehr als ein paar Flugstunden entfernt ist».

Pro Woche bis zu 10’000 neue Fälle

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte zuvor eine erschreckende Prognose veröffentlicht: Sie erwartet bis Dezember pro Woche zwischen 5000 und 10’000 neue Ebola-Fälle in Westafrika.

Inzwischen seien der WHO mehr als 8900 Erkrankte gemeldet worden, sagte der Vize-Generaldirektor der Behörde, Bruce Aylward, in Genf. Mehr als 4400 Menschen seien gestorben, vor allem in Guinea, Liberia und Sierra Leone. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.

Derzeit gebe es pro Woche etwa 1000 neue Ebola-Fälle, sagte Aylward. Die Sterblichkeit liege bei 70 Prozent. Besonders beunruhigend sei, dass sich Ebola in den drei westafrikanischen Ländern geografisch ausbreite. Die WHO strebt an, den Trend bei den Erkrankungen ab Dezember umzukehren.

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