Bobfahrer Beat Hefti will seine zweite Medaillen-Chance nutzen. Nach seinem Silber-Coup kann er ab heute im Viererbob aus einer Lauerstellung attackieren.
Hefti möchte ein zweites Mal im «Sanki»-Eiskanal zuschlagen. Er ist sich zwar bewusst, dass mit dem grossen Schlitten seine Medaillen-Chancen geringer sind, dennoch sieht er eine offene Ausgangslage, weil er mit engen Abständen rechnet. Mehrere Teams können entweder Bronze holen oder Zwölfte werden, so Hefti, der sich und seine Equipe zu den Podestanwärtern zählt.
Die Trainingsresultate sorgten allerdings nicht für grossen Optimismus. In den sechs Trainings war Hefti nie besser als Sechster. Befürchtungen hegt der Appenzeller wegen den äusserenBedingungen. Um eine zweite Medaille gewinnen zu können, wird amStart und an den Lenkseilen alles zusammenpassen müssen. Hefti kommt erst nach den meisten seiner Konkurrenten mit der Nummer 11 an die Reihe. Als Elfter des Vierer-Gesamtweltcups durfte er die Nummer nicht gleich am Anfang wählen wie etwa Maximilian Arndt (De), Steven Holcomb (USA) oder Alexander Subkow (Russ), die sich erwartungsgemäss für die ersten drei Startpositionen entschieden haben.
Aufgrund dieser heiklen Ausgangslage gehe es im ersten Lauf primär darum, sich nicht abhängen zu lassen, so Hefti. Der Silbermedaillengewinner im Zweier schätzt, dass die Nummer 1 gegenüber der Nummer 30 einen Vorteil von einer halben Sekunde haben könnte.
Alexander Subkow hat den letzten Tag des Vierer-Trainings ausgelassen. Dem Einheimischen bietet sich die Chance, das «Gold-Double» zu schaffen. Ihn muss man bei der Suche nach den Top-Favoriten erneut weit oben in der Liste haben. Fragezeichen gibt es bei Steven Holcomb, dem Vierer-Olympiasieger von Vancouver. Der Amerikaner leidet unter einer leichten Wadenverletzung. Wie sehr ihn dieses Problem behindert, wird sich heute im ersten Durchgang (ab 17.30 Uhr) zeigen.