Dem SC Bern gelingt im zweiten Viertelfinalspiel gegen die ZSC Lions ein Steigerungslauf. Die Berner gewinnen nach einem 0:1-Rückstand mit 2:1 und führen in der Serie mit 2:0.
Die grossen Figuren auf Seite des Schlittschuhclub Berns waren Goalie Jakub Stepanek, der 26 Schüsse parierte und sein Team insbesondere in den ersten 36 Minuten im Spiel hielt, Verteidiger Flurin Randegger, der bei beiden Berner Goals den Stock im Spiel hatte (Tor und Assist), und Flügelstürmer Tristan Scherwey, der nach 44 Minuten bei einem Berner Konter das 2:1-Siegtor erzielte.
Wie schon beim Playoff-Auftakt am Donnerstag bei der Partie Zug – Lugano (fragwürdiger Tatsachenentscheid im Penaltyschiessen) standen auch in Bern wieder die Schiedsrichter im Mittelpunkt. In der 52. Minute anerkannten Andreas Fischer und Daniel Stricker den vermeintlichen 2:2-Ausgleich der ZSC Lions von Verteidiger David Rundblad nicht, weil Reto Schäppi Berns Goalie vor der Schussabgabe behindert haben soll. Tatsächlich touchierte Schäppis Stock Stepaneks Goalie-Maske, allerdings nur, weil Berns Verteidiger Justin Krueger Schäppi vor dem Gehäuse gefoult hatte (Haken).
Allerdings waren natürlich nicht nur die beiden Referees die Sündenböcke bei der zweiten Zürcher Playoff-Niederlage. Die ZSC Lions gingen nach elf Minuten durch Robert Nilsson in Führung und dominierten danach das Geschehen klar. Der Qualifikationssieger verpasste es aber, aus den deutlichen Vorteilen mehr Kapital zu schlagen. Auston Matthews (14.) und wieder Nilsson (32.) trafen nur den Pfosten. Im zweiten Abschnitt liefen die Zürcher den Bernern derart um die Ohren, dass sich Coach Lars Leuenberger schon nach 28 Minuten genötigt sah, sein Timeout zu beziehen.
Bei den ZSC Lions hütete erstmals seit dem 15. November wieder Goalie Lukas Flüeler das Tor. Flüeler gelangen in seinem erst achten NLA-Spiel in dieser Saison 22 Paraden; die beiden Berner Weitschusstore hätte er in Topform und mit mehr Spielpraxis aber womöglich verhindern können.
Bern – ZSC Lions 2:1 (0:1, 1:0, 1:0)
17’031 Zuschauer (ausverkauft). – SR Fischer/Stricker, Kovacs/Küng. – Tore: 11. Nilsson (Bergeron, Matthews) 0:1. 37. Flurin Randegger (Beat Gerber, Conacher) 1:1. 45. Tristan Scherwey (Flurin Randegger) 2:1. – Strafen: je 2mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Conacher; Nilsson.
Bern: Stepanek; Beat Gerber, Untersander; Krueger, Kreis; Helbling, Flurin Randegger; Sandro Wiedmer; Bodenmann, Ebbett, Simon Moser; Conacher, Derek Roy, Ruefenacht; Tristan Scherwey, Pascal Berger, Luca Hischier; Alain Berger, Gian-Andrea Randegger, Ness; Reichert.
ZSC Lions: Flüeler; Rundblad, Geering; Blindenbacher, Jonas Siegenthaler; Seger, Bergeron; Phil Baltisberger; Nilsson, Matthews, Herzog; Künzle, Shannon, Suter; Chris Baltisberger, Denis Malgin, Roman Wick; Patrik Bärtschi, Trachsler, Schäppi; Jan Neuenschwander.
Bemerkungen: Bern ohne Bergenheim, Blum, Bührer, Jobin, Kobasew, Kousa (alle verletzt) und Martin Plüss (krank), ZSC Lions ohne Bäumle, Foucault, Dan Fritsche, Hächler, Daniel Schnyder (alle verletzt), Cunti (krank) und Ryan Keller (überzähliger Ausländer). – Pfostenschüsse: Matthews (14.), Nilsson (32.). – Timeouts: Bern (28.); ZSC Lions (60.).