Das Schweizer Nationalteam hat sich an der WM in Prag zum zweiten Sieg im dritten Spiel gezittert. Dank einem Treffer von Denis Hollenstein in der 53. Minute bezwingen die Schweizer Deutschland 1:0.
Hollenstein verwertete ein Zuspiel von Damien Brunner aus nächster Nähe und backhand zu seinem zweiten Tor an diesem Turnier. Der Stürmer der Kloten Flyers war vor dem Tor von den deutschen Verteidigern sträflich alleine gelassen worden. Mit seinem Treffer erlöste er die Schweizer Mannschaft, die erneut alles andere als zu überzeugen vermochte.
Mit dem selben Resultat hatten die Schweizer in Prag bereits 2004 gewonnen. Damals qualifizierten sie sich dank diesem Minisieg für die Viertelfinals. Auf Kurs in Richtung Top acht befinden sie sich auch in diesem Jahr. In der Tabelle sind die Schweizer nach je drei Partien mit sieben Punkten im 3. Zwischenrang klassiert – trotz der bisher gelinde gesagt wenig berauschenden Auftritte.
Denn wie bereits in den Partien davor gegen Österreich (3:4 n.P.) und Frankreich (3:1) kamen die Schweizer nicht auf Touren. Dem Team gelangen gegen die spielerisch mehr als limitierten Deutschen kaum zusammenhängende Aktionen. Die Schweizer spielten zu umständlich, zu kompliziert und ohne den nötigen Zug auf das Tor.
Es dauerte geschlagene 33 Minuten, ehe die Schweizer einen vernünftigen Spielzug vortrugen. Matthias Bieber scheiterte aber am deutschen Goalie Timo Pielmeier, der seine erste WM-Partie überhaupt bestritt. Weitere Zahlen, welche die Hilflosigkeit ausdrücken: In den ersten drei Powerplay-Gelegenheiten brachten die Schweizer zusammengezählt nur gerade drei Abschlüsse zu Stande. Und dies gegen eine Mannschaft, die 22 Absagen zu verkraften hatte und nun seit mittlerweile 120 Minuten ohne Torerfolg ist.
Es entwickelte sich aus Schweizer Sicht nicht nur eine weitere Zitterpartie, sondern ein Abnützungskampf, in dem sich jeder Fehler fatal hätte auswirken können. Ein solcher – auf deutscher Seite – führte auch zu Hollensteins 1:0. Danach verteidigten die Schweizer ihre knappe Führung wie bereits gegen die Franzosen erfolgreich. Am Ende feierte Leonardo Genoni seinen ersten Shutout an einer WM.
Am Mittwoch setzt die Schweiz das WM-Turnier mit der Partie gegen das noch punktlose Lettland fort. Danach folgen zwei Ruhetage, ehe es der Reihe nach gegen die drei «Grossen» Schweden, Kanada und Tschechien geht.
Schweiz – Deutschland 1:0 (0:0, 0:0, 1:0)
O2 Arena, Prag. – 10’253 Zuschauer. – SR Nord/Bulanow (Sd/Russ), Puolakka/Sefcik (Fi/Slk). – Tor: 53. Hollenstein (Brunner, Romy) 1:0. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 6mal 2 Minuten gegen Deutschland.
Schweiz: Genoni; Blum, Josi; Geering, Streit; Helbling, Grossmann; Bodenmann, Ambühl, Bieber; Fiala, Almond, Suri; Brunner, Romy, Hollenstein; Walker, Trachsler, Wieser; Schäppi.
Deutschland: Pielmeier; Kohl, Nikolai Goc; Krueger, Müller; Daschner, Koppchen; Krupp; Yannic Seidenberg, Raedeke, Kink; Reimer, Pietta, Ehliz; Wolf, Hager, Rieder; Oppenheimer, Hospelt, Plachta; Krammer.
Bemerkungen: Schweiz ohne Du Bois, Kukan (beide verletzt), Manzato (überzählig), Scherwey (nicht gemeldet) und Berra (Ersatztorhüter). – Timeout Schweiz (59:03). – Schüsse: Schweiz 18 (4-8-6); Deutschland 18 (8-6-4). – Powerplay-Ausbeute: Schweiz 5/0: Deutschland 3/0.
Rangliste: 1. Kanada 3/9 (22:4). 2. Schweden 3/8 (20:7). 3. Schweiz 3/7 (7:5). 4. Tschechien 3/4 (12:14). 5. Deutschland 3/3 (2:12). 6. Österreich 2/2 (5:9). 7. Frankreich 2/0 (2:5). 8. Lettland 3/0 (4:18).