Bei einem Angriff auf ein Luxushotel in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Donnerstagabend mindestens zwölf Menschen getötet worden, darunter die vier minderjährigen Angreifer. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zum Überfall.
Drei Stunden vor Beginn des Blutvergiessens hatten vier junge Männer das Hotel mit in ihren Socken versteckten Pistolen betreten. Erst mit einem gewissen Zeitverzug kam es dann zu einer Schiesserei in dem bei Ausländern beliebten Hotel Serena, das als das luxuriöseste der Stadt gilt.
Bei dem Angriff sind auch ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP, seine Ehefrau und zwei seiner drei Kinder getötet worden. Bei dem Journalisten handelt es sich um den 40-jährigen Sardar Ahmad, wie AFP am Freitag meldete.
Unter den Getöteten war auch ein Ex-Diplomat aus Paraguay, der sich als Wahlbeobachter für die Präsidentenwahl in Afghanistan zur Verfügung gestellt hatte. Schon 2008 war das Serena Ziel eines Taliban-Angriffs gewesen, bei dem acht Menschen getötet wurden.
Die neuerliche Attacke ereignete sich zwei Wochen vor Beginn der Präsidentschaftswahlen, deren Vorbereitung von den Taliban gewaltsam sabotiert wird. Der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki, sagte, unter den Getöteten seien drei Frauen und zwei Kinder. Die vier Angreifer wurden von afghanischen Sicherheitskräften erschossen.
Ebenfalls am Donnerstag stürmten Taliban-Kämpfer zudem eine Polizeistation in der ostafghanischen Stadt Dschalalabad und brachten dort zehn Sicherheitsbeamte um. Bei dem Angriff wurde auch eine an einen Lastwagen montierte Bombe gezündet.