Asiens Börsen haben mit einem Kurssturz auf das Hilfspaket der Euro-Länder für Zypern reagiert. Die Investoren trennten sich am Montag von Aktien und flüchteten in als sicherer geltende Anlagen wie Gold oder Staatsanleihen.
Alle wichtigen asiatischen Aktienmärkte verzeichneten Verluste. Der Nikkei gab 2,7 Prozent nach, das ist der stärkste Kursrückgang seit zehn Monaten, der MSCI-Index für die Märkte ausserhalb Japans verlor so viel wie seit Ende Juli nicht mehr. Auch in Europa und den USA wird mit Kursverlusten gerechnet.
„Was geschehen ist, kann man als Vorsichts-Verkäufe an den Märkten beschreiben“, sagte Ric Spooner, Chefanalyst bei CMC Markets in Sydney. Einige Investoren hätten auch Gewinne mitgenommen. Der Nikkei schloss bei 12.220 Punkten. Der breiter gefasste Topix gab 2,2 Prozent auf 1028 Zähler nach.
Zypern hatte sich am Wochenende mit EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) grundsätzlich auf ein Hilfspaket im Volumen von zehn Milliarden Euro geeinigt. Die Parlamente müssen dem Paket aber noch zustimmen, strittig ist besonders die geplante Zwangsabgabe für alle Kontoinhaber des Landes.
Goldpreis steigt
Zunächst müsse man sehen, ob das zyprische Parlament den Massnahmen zustimme, sagte CMC-Experte Spooner. „Falls sie es zurückweisen, dürfte sich am Markt zumindest etwas Unsicherheit während der nächsten Verhandlungsrunde ausbreiten.“
Investoren flüchteten in Gold, der Preis stieg hier zeitweise um ein Prozent auf 1608 Dollar für eine Feinunze. Auch japanische Staatsanleihen waren gefragt: Die Rendite bei zehnjährigen Papieren lag mit 0,585 Prozent so niedrig wie seit zehn Jahren nicht. Der Euro gab nach.
An den Aktienmärkten verzeichneten besonders die Exportwerte Kursverluste: Die Aktien von Toyota, Honda, Sony und Canon verloren zwischen 2,1 und 6,7 Prozent. Zu den wenigen Kursgewinnern gehörten die Panasonic-Aktien mit einem Plus von 0,6 Prozent. Eine Zeitung hatte zuvor berichtet, das Unternehmen wolle sich aus dem Geschäft mit Plasma-Fernsehern zurückziehen.