Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung in Zypern und über deren Folgen hat sich am Montagmorgen auch an der Schweizer Börse gezeigt. Das Rettungspaket für Zypern hat offensichtlich die Angst vor einem Wiederaufflackern der Euro-Schuldenkrise geschürt.
Damit wurde auch der Höhenflug des Swiss Market Index (SMI) zumindest vorerst gestoppt. Der Leitindex der Schweizer Börse SIX hatte zuvor fünf Wochen in Folge Gewinne verzeichnet. Bei Handelsbeginn am Montag fiel er gegenüber Freitag allerdings um rund anderthalb Prozent.
Kurz vor 9.45 Uhr lag der SMI noch 0,97 Prozent tiefer, der breite SPI notierte ebenfalls knapp 1 Prozent schwächer. Gleichzeitig ist der Volatilitätsindex, der die erwarteten Schwankungen der Aktienkurse abbilden soll und deshalb auch als Angstbarometer bezeichnet wird, von Freitag auf Montag um 13,5 Prozent gestiegen.
Zuvor hatten bereits die Börsen in Asien mit einem regelrechten Kurssturz auf die Pläne für ein einschneidendes Rettungspaket in Zypern reagiert.
Banken schwach
Die grössten Einbussen unter den Standardwerten verzeichneten die Aktien der beiden Grossbanken. Credit Suisse büsste 3,3 Prozent an Börsenwert ein, UBS fast 2,5 Prozent. Auch die Aktien von Julius Bär verloren 1,8 Prozent an Wert. Ein Kursminus zwischen 1 und 2 Prozent wurde auch auf den Anteilsscheinen an Versicherungen verzeichnet.
Getrennt haben sich die Investoren und Händler offenbar auch von so genannt zyklischen Werten, Aktien von Unternehmen also, deren Geschäfte stark von der Konjunktur abhängen. Die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch wurden zu einem um 1,9 respektive 1,6 Prozent tieferen Preis als am Freitag gehandelt.
Kurseinbussen gab es aber auch bei ABB-, Adecco- und Holcim-Aktien. Auch Industrietitel wie jene von Oerlikon oder Suler liessen an Wert nach.
Mit Kursabschlägen von weniger als einem halben Prozent kamen die Besitzer von Aktien des Lebensmittelriesen Nestlé und des Pharmakonzerns Novartis noch relativ gut weg. Der Genussschein von Roche verlor 1,0 Prozent an Wert.