Zypern will mehr als 600 Millionen Euro sparen

Die Republik Zypern will hart sparen, um nicht vom Nachbarland Griechenland in eine schwere Finanzkrise gezogen zu werden. Nach einer Krisensitzung wurde am Freitag unter anderem beschlossen, die Löhne der Staatsbediensteten für zwei Jahre einzufrieren.

Zyperns Staatspräsident Dimitris Christofias (Archiv) (Bild: sda)

Die Republik Zypern will hart sparen, um nicht vom Nachbarland Griechenland in eine schwere Finanzkrise gezogen zu werden. Nach einer Krisensitzung wurde am Freitag unter anderem beschlossen, die Löhne der Staatsbediensteten für zwei Jahre einzufrieren.

Zudem solle der Mehrwertsteuersatz von 15 auf 17 Prozent erhöht werden, teilte der zyprische Regierungssprecher Stefanos Stefanou mit. An der Krisensitzung unter Vorsitz des Staatspräsidenten Dimitris Christofias nahmen auch Vertreter der Oppositionsparteien teil. Christofias hatte zuvor erklärt, das Land befinde sich in einer „Notlage“.

Der Bankensektor Zyperns ist eng mit den griechischen Banken verwoben. Ein Grossteil aller Forderungen des zyprischen Bankensektors entfällt auf griechische Schuldner. Im jüngsten Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) hiess es, die Lage der Wirtschaft der Insel sei „verwundbar und beängstigend“.

Präsident Christofias und seine Regierung wollen das Defizit von heute etwa sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes auf rund 2,5 Prozent im Jahr 2012 drücken. Insgesamt sollen mehr als 600 Millionen Euro gespart werden. Die Regierung betont immer wieder, dass Zypern zurzeit keine Hilfe der EU benötige.

Die Inselrepublik ist seit 2004 Mitglied der EU und war 2008 auch dem Euroland beigetreten. Zypern hat mit etwa 17,5 Milliarden Euro Wirtschaftsleistung eine der kleinsten Volkswirtschaften der Eurozone.

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