Zyperns neuer Präsident Anastasiades ernennt Regierung

Nur drei Tage nach der Stichwahl hat der neue zyprische Präsident Nikos Anastasiades am Mittwoch die Zusammensetzung seiner Regierung bekanntgegeben. Sie hat elf Mitglieder. Die beiden wichtigsten Ressorts, das Finanz- und das Aussenministerium, werden mit pro-europäischen Politikern besetzt.

Präsident Nikos Anastasiades (Archiv) (Bild: sda)

Nur drei Tage nach der Stichwahl hat der neue zyprische Präsident Nikos Anastasiades am Mittwoch die Zusammensetzung seiner Regierung bekanntgegeben. Sie hat elf Mitglieder. Die beiden wichtigsten Ressorts, das Finanz- und das Aussenministerium, werden mit pro-europäischen Politikern besetzt.

„Wir haben ein klares Programm, das alle nun in die Tat umsetzen müssen“, sagte Anastasiades im zyprischen Fernsehen. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die anderen Partner im Euroland Solidarität mit der pleitebedrohten Inselrepublik zeigen werden. Seine Regierung werde Beweise vorlegen, damit die Anschuldigungen bald vom Tisch seien, in zyprischen Banken werde Schwarzgeld gewaschen, hiess es.

Oberster Kassenhüter wird der erfahrene Ökonom Michalis Sarris. Neuer Aussenminister wird Ioannis Kasoulides, der bereits von 1997 bis 2003 zyprischer Chefdiplomat war. Er hatte damals an den Verhandlungen zum EU-Beitritt seines Landes teilgenommen.

Wegen der dramatischen Finanzlage bildete der neue Staatspräsident einen Nationalen Wirtschaftsrat. An dessen Spitze steht der zyprisch-britische Nobelpreisträger Christofer Pissarides. Er hatte 2010 zusammen mit zwei weiteren Ökonomen den Wirtschaftsnobelpreis erhalten.

Pissarides und andere zyprische Ökonomen sollen Anatsasiades beraten, wie das Land aus der tiefen Krise herauskommen soll. Zypern hat nach neuesten Regierungsangaben Geld bis Ende Mai.

Anastasiades hatte die Wahlen am Sonntag in der zweiten Runde mit 57,5 Prozent gewonnen und anschliessend erklärt, er wolle die Insel wieder auf europäischen Kurs bringen. Er löst den bisherigen kommunistischen Staatschef Dimitris Christofias ab, der wegen des Scheiterns seiner Finanzpolitik nicht mehr angetreten war.

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