Für die einen ist es Kitsch, für andere eine faszinierende technische Weiterentwicklung der Landschafts-Nachtfotografie: «neoHDR». So nennt Amateurfotograf David Kaplan aus Zürich sein Verfahren, um aus Langzeitaufnahmen mit Sternenhimmeln die Erdrehung, die üblicherweise in Fotografien in Sternspuren resultiert, herauszurechnen.
Das Resultat auf sind ungewohnte Nachtaufnahmen von seltsamer grafischer Anmutung. Kaplan, 27 jahre jung, sagt, er sei mit der Spiegelreflexkamera aufgewachsen. Heute macht er sich die erweiterten technischen Möglichkeiten der Digitalfotografie zu Nutze, insbesondere die Nachbearbeitung wie High Dynamic Range (HDR). Bei dieser technik wird die beschränkte «Sehweise» der Kamera in Bezug auf hohe Kontrastumfänge durch mehrere Belichtungen derjenigen des menschlichen Auges angeglichen. «Allerdings war und bin ich immer bestrebt diese Möglichkeiten dahingehend zu nutzen, dass die Bildwirkung mehr in Richtung menschliches, natürliches Sehen geht und weg vom klassischen Fotorealismus.» daraus hat sich neoHDR entwickelt, eine neue Art von Hyper-Realismus, indem die Sternenhimmel in den Aufnahmen klarer erscheinen, als man sie von blossem Auge sehen würde.