Der Dreck in der Lunge des Landes

Containerweise Müll holt die Bürgergemeinde wöchentlich aus dem Hardwald. Die Überreste zeugen vor allem von der Sorglosigkeit gegenüber Allgemeingut im dicht besiedelten Agglomerationsraum.

Ein ordentlicher Hausrat, entsorgt mitten im Wald.

(Bild: Alexander Preobrajenski)

Irgendwas passt hier nicht wirklich zusammen auf diesem Bild.

(Bild: Alexander Preobrajenski)


Keine Wurst ist so schwer, dass sie dieses Gitter hätte verbiegen können.

(Bild: Alexander Preobrajenski)


Dabei könnte man Heimelektronik einfach im nächsten Fachhandel entsorgen.

(Bild: Alexander Preobrajenski)


Waldhütte, markiert.

(Bild: Alexander Preobrajenski)


Leonhard Burckhardt, Statthalter der Basler Bürgergemeinde, erwägt, einen Ranger-Dienst für den Hardwald einzurichten.

(Bild: Alexander Preobrajenski)

Wenig spricht die Gefühle des Menschen stärker an als der Wald. Er dient als Projektionsfläche für Träume, für Naturverbundenheit, für Gefahren, aber auch für Identität. Heute gilt der Wald als Kulturgut und als Stätte der Erholung, gerade im dicht besiedelten Agglomerationsraum. Das bildet auch die Gesetzgebung ab: In der Schweiz darf jeder jederzeit in den Wald. So bestimmt es das Zivilgesetzbuch.

Doch der Wald hat in der Schweiz meist auch einen Eigentümer. Er steht nicht einfach nur da, er wird bewirtschaftet. Rund um Basel gehört der dichte Baumbestand zu weiten Teilen der Basler Bürgergemeinde. Speziell in der Birsfelder Hard unterhält der Forstbetrieb der Bürgergemeinde das ganze Jahr über Wald, Einrichtungen und Wege. Der Wald, die praktische Nutz- und Naherholungszone. 

Containerweise Müll

Und wo der Mensch ist, da hinterlässt er Spuren. Nicht nur ein Nastüchli, schnell mal auf den Waldboden geworfen, oder eine Papiertüte. Er hinterlässt auch Matratzen, Kochherde, Pneus und überhaupt den halben Hausrat im Wald. Und je näher am dicht besiedelten Gebiet, desto sorgloser: Rund einen Container Abfall und Sperrgut pro Woche holt der Forstdienst der Bürgergemeinde aus dem Hardwald. Das erklärten die Verantwortlichen diese Woche vor den Medien.

Und nicht nur Abfall liegt da herum, Waldbesucher neigen zum Teil offenbar auch zu Vandalismus. Zerstörte Bänke, verwüstete Grillstellen, versprayte Waldhütten sind ein gewohntes Bild für die Hüter des Waldes. Erwischt werden die Täter selten bis nie. Vielleicht nützt da der Wald-Ranger-Dienst, über den die Bürgergemeinde derzeit nachdenkt.

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