Der eiskalte Zauber des Baikalsees

Die russische Fotografin und Autorin Kristina Makeeva zeigt Bilder des zugefrorenen Baikal.

(Bild: Kristina Makeeva)

(Bild: Kristina Makeeva)

(Bild: Kristina Makeeva)

(Bild: Kristina Makeeva)

(Bild: Kristina Makeeva)

(Bild: Kristina Makeeva)

(Bild: Kristina Makeeva)

(Bild: Kristina Makeeva)

(Bild: Kristina Makeeva)

Der Baikalsee ist der schönste Ort auf unserem Planeten, den ich je gesehen habe. Er ist ungefähr 600 Kilometer lang, die Eisdecke im Winter ist zwischen 1,5 und 2 Metern dick und kann einer Belastung von bis zu 15 Tonnen standhalten. Da die Dichte aber nicht überall gleich ist, brechen manchmal auch Autos durch, die eine Überquerung wagen.

Die Stärke der Eisdecke ist aber nicht das wirklich Beeindruckende: Es ist ihre Transparenz, die einzigartig ist. Bis auf eine Tiefe von 40 Metern sieht man einfach alles: Fische, grüne Steine, Pflanzen. Die Blasen im Eis stammen von Gasen, die von Algen produziert werden.

Der Baikalsee ist mit einer Tiefe von 1642 Metern der tiefste See der Welt und gleichzeitig das grösste Trinkwasser-Reservoir. An manchen Stellen ist das Eis so glatt, dass man sich wie in einem Spiegel reflektiert. Menschen überqueren den See mit Schlittschuhen, Fahrrädern oder Schlitten. Andere gehen mehrere 100 Kilometer, um dann auf dem Eis in einem Zelt zu übernachten. Es ist nicht einfach, die Magie des Ortes zu beschreiben – die Atmosphäre ist einfach wunderbar.

Lebensnotwendige Risse

Nicht nur für das Auge: Das Eis kracht konstant. Wenn es starken Frost hat, ganz besonders. Die Risse können 10 bis 30 Kilometer lang und zwei bis drei Meter breit sein. Ohne die Risse bekämen die unter dem Eis lebenden Fische zu wenig Sauerstoff. Das Krachen erinnert an lauten Donner, zuweilen auch an einen Pistolenschuss.

Die Eisschicht bleibt normalerweise bis im Mai, aber ab April traut sich niemand mehr mit schweren Fahrzeugen auf dem Eis zu fahren.

Der einzige Fluss, der aus dem Baikalsee fliesst, ist der Angara-Fluss. Alle anderen Flüsse fliessen in den See. Eine Legende sagt, dass der Vater Baikal 336 Flüsse hatte. 335 Söhne und eine Tochter, Angara. Alle Söhne flossen in den Baikal, um für frisches Wasser zu sorgen. Die Tochter aber verliebte sich in Yenisei (einen anderen Fluss in Russland) und brachte das Wasser ihres Vater zu ihrem Geliebten. Der Vater warf darauf hin einen Felsbrocken nach seiner Tochter und verfluchte sie. Seither heisst die Felsformation im Baikalsee Stein des Schamanen – laut der Sage auch die Ursprungsquelle des Angara-Flusses.

Über die Autorin: Kristina Makeeva ist Fotografin und Ingenieurin in Moskau, Russland. Auf ihrer Website und Instagram können Sie noch mehr ihrer Arbeiten sehen.

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