Über zwei Stunden lang Ausnahmezustand mitten in der Innenstadt.
Weber hatte Horden von Hooligans und Linksautonome angekündigt. Basel werde brennen, schrieb Weber.
(Bild: Nils Fisch)
Weber genoss «seinen» Theaterplatz, den er für zwei Stunden mit der Polizei für sich hatte.
(Bild: Nils Fisch)
Die Polizeikräfte waren ein beliebtes Foto-Sujet.
(Bild: Gabriel Brönnimann)
Die Polizei filmte an allen Ecken und Enden, was sich rund um die abgesperrte Zone abspielte.
(Bild: Nils Fisch)
Kein Zutritt.
(Bild: Nils Fisch)
Auf die Frage der TagesWoche-Journalisten, ob das jetzt hier seine ganze Demo sei, antwortete Weber: «Nein, da kommen noch Leute!». Ein weiterer Sympathisant kam hinzu.
(Bild: Nils Fisch)
Sicher ist sicher: Eric Weber ist gut geschützt.
(Bild: Nils Fisch)
Gegendemonstranten mussten vorübergehend ihre IDs abgeben. Die TagesWoche-Journalisten und weitere anwesende Medienschaffende verweigerten die Abgabe der Ausweise, wiesen sich aber aus.
(Bild: Nils Fisch)
Ein Gegendemonstrant verweigerte den Ausweis und wurde unter heftiger Gegenwehr festgenommen.
(Bild: Nils Fisch)
Die Show ist vorbei: Die Einsatzkräfte ziehen nach 19.30 ab.
(Bild: Nils Fisch)
Das ganze Theater wegen diesem Mann: Eric Weber, Politiker Wahlfälscher, und laut eigener Aussage «beliebtester Grossrat von Basel».
(Bild: Michel Schultheiss)
Was für ein Theater. Eric Weber hatte just an dem Tag zur Demonstration «Gegen Ausländer» aufgerufen, an dem das Basler Appellationsgericht bestätigte, dass Weber ein Wahlfälscher ist. Schon eine Stunde vor angekündigtem Demo-Beginn war der ganze Theaterplatz (inklusive Tinguely-Brunnen sowie aller Zugänge) mit einer Kampftruppe von rund 100 Polizeikräften in Vollmontur komplett abgeriegelt.
Dies zum Schutz von Weber – und auch als Vorbereitung auf eventuelle Krawalle. So hatte Weber schon vergangene Woche alle Medien wissen lassen, dass Basel «brennen» würde, sollte das Urteil gegen ihn bestätigt werden – und dass sich «Linksautonome und Hooligans mit der Polizei Strassenschlachten in der Basler Innenstadt liefern» werden. Warum die Polizei Webers Demo dennoch bewilligte, sei dahingestellt.
Jedenfalls war von den angekündigten Schlägertrupps weit und breit nichts zu sehen. Einen von zwei Mitstreitern verliess kurz vor Demo-Beginn der Mut: Er liess Eric Weber allein auf der Treppe vor der Serra-Plastik stehen. «Du kannst mich doch jetzt hier nicht allein lassen!», rief Weber – ohne Erfolg. Es war einer der rührendsten Momente des Abends, echte Emotionen.
Absurdes Theater
Ansonsten verlief alles nach Drehbuch eines schlecht geschriebenen, absurden politischen Theaters. Kurz vor der Demo präsentierte sich dem Publikum (rund 100 zufällig anwesende Schaulustige) folgende Szene: Regisseur/Hauptdarsteller Weber und ein (in Zahlen: 1) Mitstreiter, die erwähnten rund 100 Polizisten, etwa zehn Journalisten sowie 40 Gegendemonstranten.
Als die Polizei damit begann, die Ausweise der Gegendemonstranten einzusammeln – «zur Kontrolle» – verweigerte das ein Anwesender. Er widersetzte sich auch sonst sämtlichen Anweisungen und wurde schliesslich festgenommen.
Auftritt Weber: Der Zeremonienmeister warf die Arme in die Luft, heulte unzusammenhängende Sätze über «Ausländer», «Basel», «Kriminalität» und die «Polizei» in die laue Sommernacht. Währenddessen protestierten die Gegendemonstranten lautstark. Eine leere Bierbüchse flog Richtung Polizei und landete scheppernd vor den Füssen eines Beamten. Die Frau, die sie geworfen hatte, wurde festgenommen.
Eric Weber verstummte nach einer (in Zahlen: 1) Minute. Der Verursacher des ganzen Theaters verschwand mit seinem Kumpel unter Polizeischutz über die Treppe hoch zur Elisabethenkirche. Nach einer halben Stunde löste sich die Szene auf, die Polizei ging nach Hause. Vorhang.