German Doctors: Mediziner auf abenteuerlicher Hilfsmission auf den Philippinen

Sie gehen dorthin, wo es keine Ärzte gibt und bringen das, was bitter nötig ist: medizinische Hilfe und Medikamente. Fotograf Dirk Wetzel hat die German Doctors auf den Philipinnen begleitet.

Dr. Gerd Bunzel ist nach über sechzig Patienten völlig erschöpft und gönnt sich eine Behandlungspause. Die drückende Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit macht allen zu schaffen. Selbst im Schatten ist es kaum auszuhalten. (Bild: Dirk Wetzel)

Abenteuerliche Flussüberquerungen und täglich stundenlange Fahrten mit den Offroadern setzen dem Team zu. Meist sind die entlegenen Bergstämme im Urwald nur durch grosse Umwege zu erreichen. (Bild: Dirk Wetzel)

Das Wartezimmer ist gleichzeitig die Hütte für die Medikamentenausgabe: hier gleicht es einem organisierten Chaos. Diskretion existiert kaum. Frauen und Kinder werden immer zuerst behandelt. (Bild: Dirk Wetzel)

Eine Zahnbehandlung im Dschungel reduziert sich auf das Wesentliche. Bei Zahnarzt Dr. Rolf Hering werden nur Zähne gezogen. Durch ungenügende Mundhygiene, das Rauchen und das ständige Kauen der Betelnuss ist das Zahnfleisch entzündet und von den Zähnen sind meist nur noch schwarze Stummel übrig. Bei vierzig Patienten kommt der Zahnarzt nicht selten auf über hundert gezogene Zähne. (Bild: Dirk Wetzel)

Der erste Schritt der Patientenaufnahme ist das Wiegen. Dabei geht es oft sehr unkonventionell zu und das Gewicht wird gleich auf den Arm geschrieben. Unter- und Mangelernährung sind ein grosses Problem der indigenen Bevölkerung. Abgesehen von Zeckenbissen und Moskitostichen… (Bild: Dirk Wetzel)

…steht die Behandlung von Tuberkulose, Neurodermitis, Gürtelrose und Lepra auf dem täglichen Programm. Vielmals sind es aber auch Verletzungen durch Stürze mit dem Motorrad und tiefe Schnittwunden durch die Machete. (Bild: Dirk Wetzel)

Stark von der spanischen Kolonialherrschaft beeinflusst und tief in der philippinischen Bevölkerung verwurzelt ist der Glauben der römisch-katholischen Kirche. 95 Prozent der Bevölkerung sind Christen, 5 Prozent Moslems. (Bild: Dirk Wetzel)

Teile der Stadt Talisay auf der Insel Cebu werden speziell in der Regenzeit zum Überschwemmungsgebiet und die Pfahlhäuser sind nur noch mit dem Schlauchboot zu erreichen. Eine Hütte mit Holzwänden und Wellblechdach gehört dabei schon zu den gehobenen Behausungen in den Slums. (Bild: Dirk Wetzel)

Das Wohngebiet gleicht einem Labyrinth und vereint alle Charaktereigenschaften eines Slums. Die Schlechten wie auch die Guten. Neben Drogenhandel, Kriminalität und Prostutition findet man nicht selten unter den ärmsten Menschen die mit dem grössten Herz. (Bild: Dirk Wetzel)

Im Provinzkrankenhaus Calapan, auf der Insel Mindoro, gibt es für die indigene Bevölkerung einen eigenen Trakt. Meist wird der Patient von mehreren Familienmitgliedern begleitet und unterstützt. Die Medikamente werden von German Doctors bereitgestellt und von den Schwestern und Pflegern des Krankenhauses verabreicht. (Bild: Dirk Wetzel)

Zu den grossartigen Hobbys der männlichen Philippinos gehört das Züchten und die Haltung von Kampfhähnen. Mit Begeisterung und viel Leidenschaft werden die Gockel über Wochen gepflegt, massiert und auf Kämpfe vorbereitet. Dabei geht es oft um viel Geld und meist ist schon nach wenigen Sekunden alles vorbei. (Bild: Dirk Wetzel)

Auch die Kleinen haben schon ein Hobby gefunden und werden an die Fortschritte der westlichen Zivilisation herangeführt… (Bild: Dirk Wetzel)

In der frühen Morgensonne lichtet sich der Nebel und vermischt sich mit dem Rauch von den Feuerstellen der Bambushütten. Ein neuer Tag bricht an in diesem riesigen Land am pazifischen Feuergürtel mit seinen mehr als 7100 Inseln. (Bild: Dirk Wetzel)

German Doctors haben in den letzten dreissig Jahren auf den Philippinen ein grosses humanitäres Netzwerk etabliert. Auf den Inseln Mindoro, Cebu und Mindanao wie auch in der Hauptstadt Manila machen sie wenig Priviliegierten ärztliche Hilfe und medikamentöse Versorgung zugänglich. Die Teams bestehend aus Doktor, Fahrer, Apothekenhelfer und Übersetzer und bringen mit ihren mobilen Kliniken medizinische Hilfe bis in die entlegensten Bergdörfer der indigenen Mangians. Dorthin, wo es sonst keinen Arzt gibt. Die freiwilligen Mediziner bleiben bis zu sechs Wochen vor Ort und brauchen so meist ihren gesamten Jahresurlaub auf. Der Lörracher Fotograf Dirk Wetzel hat einen Monat lang die Arbeit der Ärzte begleitet und dokumentiert.

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