Früher war Schwarz-Weiss-Fotografie der Normalfall – Farbe wurde, namentlich in den Medien, nur zu speziellen Gelegenheiten eingesetzt. Im Digitalen Zeitalter, ist das umgekehrt: Wer in Graustufen fotografieren will, muss seine Digitalkamera entsprechend konfigurieren; Die Aufnahmen werden dabei noch immer in Farbe aufgezeichnet, aber die Anzeige erfolgt in Schwarz-Weiss.
Henning Bock ist Werbefotograf und Bildjournalist; im Alltag sei er genug mit Farbe unterwegs. In Südamerika, genauer in Argentinien, hat er den europäischen Winter überdauert und dabei mit zwei kleinen Kompaktkameras die Hauptstadt Buenos Aires porträtiert.
Es sind körnige, teilweise unscharfe, oft dunkle und vielfach vignettierte – an den Rändern abgedunkelte – Aufnahmen. Aber allen ist anzusehen, dass sie gezielt auf Schwarz-Weiss fotografiert wurden: Die Bildkomposition, der Schwerpunkt des Motivs und die Aufteilung von hellen gegen dunkle Bereiche muss auf diese Bildart abgstimmt sein. Schwarz-Weiss-Fotografie ist nicht Farbfotografie ohne Farbe. Henning Bocks Bildern ist das deutlich anzusehen.