Hinter den Rotlicht-Kulissen Amsterdams

Obwohl eines der ältesten Gewerbe, ist der Einblick hinter die Kulissen des Rotlicht-Milieus eine Seltenheit. Der Fotograf Marten van Dijl hielt die seltene Offenheit, die den Besuchern jeweils an einem Tag im Jahr gewährt wird, per Kamera fest.

Im Rotlichtviertel von Amsterdam führt eine Frau in der Hospital Bar einen Pole Dancing Akt vor. (Bild: Marten van Dijl)

Eine Frau führt in der Hospital Bar einen Pole Dancing Akt vor. (Bild: Marten van Dijl)

Ein Mitglied des Prostitution Information Centre zeigt, wie es hinter den Vorhängen des Amsterdammer Rotlichtviertels aussieht: ein Bett in einem kleinen, neon-beleuchteten Raum, wo die Prostituierten ihre Kunden empfangen. (Bild: Marten van Dijl)

Ein Portrait der ehemaligen Königin Beatrix hängt an der Wand der Lounge des Cannabis College, wo Kunden einen Joint rauchen dürfen. (Bild: Marten van Dijl)

Tan, ein Angestellter des Cannabis College, gibt einen Workshop: «cooking with cannabis». (Bild: Marten van Dijl)

Eine Frau führt eine Striptease im Sex Club Casa Rosso vor. (Bild: Marten van Dijl)

Theodoor van Boven, der Besitzer der «Condomery», einem Laden im Rotlichtviertel von Amsterdam, verkauft Kondome in allen Farben, Formen und Geschmäckern. (Bild: Marten van Dijl)

Touristen fotografieren das Schaufenster der «Condomery». (Bild: Marten van Dijl)

Im Rotlichtviertel von Amsterdam führt eine Frau im Sex Club Casa Rosso einen Pole Dancing Akt vor. (Bild: Marten van Dijl)

Der «Red Light District» in der niederländischen Hauptstadt ist berühmt für Prostitution, Sex-Clubs und Coffeeshops. Für einen Tag wird das Viertel zu einer offenen Zone für alle Besucher. An diesem Tag der offenen Tür werden die Menschen in Amsterdam auf eine Tour im Rotlichtviertel eingeladen.

In der ersten Reihe des Sextheater Casa Rosso, diskutieren zwei Frauen die Choreographie einer Stipperin die zu burlesker Musik auf einer rot beleuchteten Bühne tanzt. Entlang der belebten Strassen wird mit blinkenden Schildern und Neonschriften kräftig Werbung für Peepshows und «Live-Sex» gemacht. Die Menschen dürfen für einmal Blicke hinter die vielen roten Vorhänge werfen. Zum Teil auch ernüchternde Blicke: Ein Bett steht versteckt in einem kleinen, leeren, neon-beleuchteten Raum, in dem eine Prostituierte ihre Kunden empfängt.

Tan, ein Angestellter des Cannabis College, gibt den Besuchern an diesem besonderen Tag den Workshop «Kochen mit Cannabis», während Theo van Boven, Besitzer des «Condomery» Shops, einfach Kondome verschenkt. Dieser Laden hat einfach alle Farben, Formen und Geschmäcker die man sich überhaupt vorstellen kann. Pole-Dance wird in der Krankenhaus-Bar vorgeführt, wo die Gäste von Frauen bedient werden, die als Krankenschwester verkleidet sind und anschliessend ihre Können unter Beweis stellen.

Mariska Majoor, eine ehemalige Prostituierte, die später das «Prostitution Information Centre» gründete, erklärt, warum sie den einem Tag der offenen Tür initiierte: «Ich will sowohl Einheimische wie auch Touristen um eine positive Erfahrung reicher machen. Es bringt den Besucher unsere Gegend auf eine andere Art näher und ermöglicht Einblicke wie unser Viertel funktionieren.»

Diese Bezirke seien nicht nur da für die Touristen, betont Majoor. «Menschen aus allen Bereichen des Lebens wohnen hier oder besuchen uns. Ich mag die Atmosphäre hier, wo Sex, Drogen, Tourismus und Alltag zusammen kommen und die Menschen das Gefühl haben können, frei zu sein, zu sein, wie sie sind.»

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