Der «Red Light District» in der niederländischen Hauptstadt ist berühmt für Prostitution, Sex-Clubs und Coffeeshops. Für einen Tag wird das Viertel zu einer offenen Zone für alle Besucher. An diesem Tag der offenen Tür werden die Menschen in Amsterdam auf eine Tour im Rotlichtviertel eingeladen.
In der ersten Reihe des Sextheater Casa Rosso, diskutieren zwei Frauen die Choreographie einer Stipperin die zu burlesker Musik auf einer rot beleuchteten Bühne tanzt. Entlang der belebten Strassen wird mit blinkenden Schildern und Neonschriften kräftig Werbung für Peepshows und «Live-Sex» gemacht. Die Menschen dürfen für einmal Blicke hinter die vielen roten Vorhänge werfen. Zum Teil auch ernüchternde Blicke: Ein Bett steht versteckt in einem kleinen, leeren, neon-beleuchteten Raum, in dem eine Prostituierte ihre Kunden empfängt.
Tan, ein Angestellter des Cannabis College, gibt den Besuchern an diesem besonderen Tag den Workshop «Kochen mit Cannabis», während Theo van Boven, Besitzer des «Condomery» Shops, einfach Kondome verschenkt. Dieser Laden hat einfach alle Farben, Formen und Geschmäcker die man sich überhaupt vorstellen kann. Pole-Dance wird in der Krankenhaus-Bar vorgeführt, wo die Gäste von Frauen bedient werden, die als Krankenschwester verkleidet sind und anschliessend ihre Können unter Beweis stellen.
Mariska Majoor, eine ehemalige Prostituierte, die später das «Prostitution Information Centre» gründete, erklärt, warum sie den einem Tag der offenen Tür initiierte: «Ich will sowohl Einheimische wie auch Touristen um eine positive Erfahrung reicher machen. Es bringt den Besucher unsere Gegend auf eine andere Art näher und ermöglicht Einblicke wie unser Viertel funktionieren.»
Diese Bezirke seien nicht nur da für die Touristen, betont Majoor. «Menschen aus allen Bereichen des Lebens wohnen hier oder besuchen uns. Ich mag die Atmosphäre hier, wo Sex, Drogen, Tourismus und Alltag zusammen kommen und die Menschen das Gefühl haben können, frei zu sein, zu sein, wie sie sind.»