Mit einem nationalen Trauertag gedachten die Niederländerinnen und Niederländer am Mittwoch der Opfer des Fluges MH17, der vergangene Woche im Bürgerkriegsgebiet der Ostukraine abgestürzt ist. Die ersten 40 Särge kamen um 16 Uhr am Flughafen in Eindhoven an. Insgesamt 193 der 298 Passagiere und Besatzungsmitglieder, die an Bord des Malaysia-Airlines-Flugs von Amsterdam nach Kuala Lumpur am Donnerstag vor einer Woche ums Leben kamen, waren Niederländer.
Nach der Landung der beiden Maschinen, die die Opfer aus dem ukrainischen Charkow nach Eindhoven transportierten, spielte ein Trompeter auf dem Rollfeld den letzten Gruss. Dies war das Signal für eine landesweite Schweigeminute. Von Groningen bis Maastricht stand das Leben still. Kirchenglocken läuteten im ganzen Land, alle öffentlichen Verkehrsmittel stoppten. Flaggen auf den Dächern von Regierungsgebäuden, Polizeistationen und Botschaften wehten auf Halbmast.
Das letzte Mal, als in den Niederlanden ein nationaler Tag der Trauer abgehalten wurde, war im Jahr 1962, nach dem Tod der ehemaligen Königin Wilhelmina.
Am Abend fanden sich Tausende Menschen zusammen, um schweigend durch Amsterdam zu marschieren. Stumme Zeugen einer Tragödie, die das ganze Land seit Tagen erschüttert.