In diesem Bordell verlieren Frauen nicht nur ihre Hoffnung, sondern auch den Boden unter den Füssen

Die bengalische Insel Banishanta ist von zwei Seiten bedroht: Die Prostitution raubt ihren Bewohnerinnen das Leben, der Fluss Pashur schwemmt den kleinen Streifen Land Stück für Stück ins Meer.

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«Alle Liebe ist aufgezehrt», sagt Poppy, «nichts ist mehr übrig.» Die junge Bengalin wurde mit 13 Jahren von ihrer Familie in die Prostitution geschickt. Das Mädchen glaubte, dass sie in einer Textilfabrik arbeiten würde und fand sich eingesperrt in einem illegalen Bordell wieder. (Bild: Florian Bachmeier)
Als sie 18 wurde, lief Poppy mit etwas erspartem Geld weg. Ihre Eltern wollten sie nicht wiedersehen. Poppy schneidet sich selbst mit einer Rasierklinge, wenn sie sich traurig und allein fühlt. Ihr neues Zuhause heisst jetzt Banishanta. (Bild: Florian Bachmeier)
Die Insel Banishanta im Südwesten von Bangladesh liegt an der Flussmündung des Pashur. (Bild: Florian Bachmeier)
Der kleine Streifen Land ist einer der wenigen Orte in Bangladesch, wo Prostitution legal ist. (Bild: Florian Bachmeier)
Als der nahe gelegene Seehafen von Mongla um 1950 in Betrieb genommen wurde, schien Banishanta der ideale Ort für ein grosses Bordell. Während der Hochphase arbeiteten und lebten hier mehr als tausend Frauen und Mädchen. (Bild: Florian Bachmeier)
Madame Razia, Kupplerin von drei Mädchen und selbsternannte Verwalterin von Banishanta, führt noch 94 Prostituierte auf ihrer Liste. (Bild: Florian Bachmeier)
Grund für den Rückgang ist nicht die mangelnde Nachfrage, sondern der Platzmangel: Der Fluss schluckt die Insel nach und nach. (Bild: Florian Bachmeier)
Heute sind es nur noch ein paar Meter schlammige Küstenlinie vor den Hütten der Frauen. (Bild: Florian Bachmeier)
Hier sitzen die Frauen vor ihren Bambushütten und starren auf die Fluten des mächtigen Pashur, angeschwollen durch Regen und Schmelzwasser aus den fernen Bergen. (Bild: Florian Bachmeier)
Während der Monsunzeit trotzt die Insel den Starkregen mit Wirbelstürmen und Flutwellen. In der Trockenzeit gibt es dagegen zu wenig Trinkwasser. Schuld daran sind die Umweltverschmutzung und der hohe Salzgehalt der Böden. (Bild: Florian Bachmeier)
Oft wird von Banishanta behauptet, dass die Prostituierten hier Freundschaften und eine Art von familiärer Bindung finden könnten. Tatsächlich ist die Insel wie jedes andere Bordell, in dem Frauen und Mädchen dazu gezwungen werden, sich zu verkaufen. (Bild: Florian Bachmeier)
Aggressives Verhalten, Gewalt und Behördenwillkür gehören auch auf Banishanta zur Alltagsroutine. (Bild: Florian Bachmeier)
Während der Regenzeit scheint die Insel noch ein bisschen trauriger zu sein als sonst. (Bild: Florian Bachmeier)
Nur wenige Kapitäne wagen es, Kunden auf ihren Flussbarken über die wütenden Wellen des Pashur zu bringen. (Bild: Florian Bachmeier)
Die Tage ziehen sich endlos hin und die Nächte sind unheimlich still. (Bild: Florian Bachmeier)

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