Die wirtschaftlichen Umstände in Portugal zwangen mich einen anderen Weg zu gehen. Mein Name ist Luís Bompastor und ich möchte mich gerne vorstellen.
Ich wuchs in Vila do Condo auf, einer Stadt mit 79’533 Einwohnern, 30 Kilometer nördlich von Porto. 2006 wollte ich einer akademischen Karriere als Fotograf folgen. Aber eben.
2013 habe ich die Uni abgeschlossen, mit einem Master in pharmazeutischer Medizin. Ein Jahr hielt ich es danach als Angestellter in einer Gemeindeapotheke aus. Dann wurde der Frust zu gross. Ich fühlte, dass ich dringend etwas ändern musste.
Eine Reise nach München sollte mir neuen Mut und neue Inspiration geben. Ich dachte, vielleicht klappt es ja hier, in Deutschland, mit der Karriere als Fotograf. Ich wollte eine Ausbildung, zumindest ein Diplom als Fotograf. Gleichzeitig war es mir wichtig, mich in einem neuen Land zu integrieren.
Nach langer Suche fand ich die «Neue Schule für Fotografie» in Berlin. Die bietet internationale Semesterkurse an. Ich bewarb mich und wurde angenommen, kündigte meinen Job, verkaufte mein Motorrad und buchte ein Flugticket.
Schon das erste Semester war eine enorme Bereicherung. Mir wurde bewusst, was mir an der Fotografie überhaupt gefällt. Und was nicht. Ihre Vielschichtigkeit, mit einer Kamera Geschichten erzählen, die Konzeptfotografie oder auch die Wirkung von Bildern in den sozialen Medien – plötzlich konnte ich in solche Themen hineinsehen. Grossartig!
Die folgenden Aufnahmen entstanden im September 2015 während eines Porträt-Workshops in Lissabon. Die Serie trägt den Titel «Small Little Light».