Der in Hamburg lebende Fotograf Ralf Peters (*1960) beschäftigt sich in seinem fotografischen Schaffen hauptsächlich mit Alltagsräumen, die er jedoch nicht wirklichkeitsgetreu wiedergibt, sondern kalkuliert ästhetisiert.
In seiner Serie «Night / Colours» hebt Peters Objekte durch extreme Beleuchtung geradezu plastisch hervor, während der den Gegenstand umgebende Teil in gänzlicher Dunkelheit versinkt. Die mit Scheinwerfern angestrahlten Sujets verdichten sich zu farbigen Leuchtkörpern, die durch die starken Kontraste in ihrer skulpturalen Qualität erlebbar werden. Da keine Lichtquelle auszumachen ist, wirken manche Fotos, als erstrahle ein Licht aus dem Inneren des Körpers.
Trotz der Steigerung und Überhöhung des alltäglichen, vielfach banalen Bildthemas verlieren die Fotos nie den Bezug zur Realität. Bei der Brücke zum Beispiel konterkarieren verschmutzende Graffitis das Pathos. Belangloses und Ausserordentliches sind verschwistert in der medialen Konstruktion der Wirklichkeit, welche ja weitgehend unseren Zugang zur Welt prägt.
Courtesy: Bernhard Knaus Fine Art, Frankfurt am Main und Galerie Andres Thalmann, Zürich