Die Mischung aus Stadtfest und Eventfeuerwerk bringt mehr Menschen mit den Kulturinstitutionen in Kontakt als jede Kampagne.
Heute Freitag ist die wichtigste Nacht für die Basler Museen. Zehntausende Besucher zwängen sich an antiken Skulpturen und ausgestopften Tieren vorbei. Ein ähnliches Gedränge kennen die Basler sonst nur beim Morgestraich in den Altstadtgassen.
Die Erfolgsgeschichte der Museumsnacht in der Schweiz hat 1999 in der Westschweiz, genauer in Vevey-Montreux, begonnen. Seither hat die Idee zahlreiche Anhänger gefunden und wird inzwischen an 15 Orten durchgeführt. Es findet sich kaum eine grössere Stadt, die keine spezielle Nacht anbietet. Eine Ausnahme bildet die Nordwestschweiz. Basel – seit 2001 mit an Bord – scheint die umliegenden Kantone zu erdrücken. In Aarau, Baden, Solothurn oder auch Liestal findet auf jeden Fall kein auch nur annähernd vergleichbarer Event statt.
Die Museumsnacht Basel ist in den vergangenen 16 Jahren eine riesige Veranstaltung mit gegen 100’000 Teilnehmern und ein wichtiges Marketinginstrument für die Museen geworden. Sie bringt so viele Menschen mit den Institutionen in Kontakt, wie es keine Kampagne je vermochte.
Doch was macht die Museumsnacht so erfolgreich?
Sie bietet ein gehobenes Abendprogramm – und zwar nicht nur für Bildungsbürger, sondern für alle gesellschaftlichen Schichten. Die Museumsnacht findet bei der breiten Bevölkerung Anklang mit einer Mischung aus Stadtfest und kulturellem Eventfeuerwerk.
Und auch wenn die wenigsten Besucher die Veranstaltung dafür nutzen, kulturelle oder historische Objekte vertieft zu betrachten, so locken die vielen kleinen Vorträge und Shows und das grosse kulinarische Angebot doch viele Menschen in die Basler Nacht hinaus und in die Museen hinein, die dort selten anzutreffen sind. Das ist vermutlich die grösste Leistung der Museumsnacht.