Die Flüchtlinge, die zu uns kommen, werden nicht so schnell wieder heimkehren. Ein Grund zur Sorge ist das nicht, denn in Basel klappt die Integration weitgehend problemlos.
Derzeit leben rund 1500 Schutzsuchende am Rheinknie. Das sind angesichts der Bilder aus Griechenland und der aktuellen Situation im italienischen Como nicht besonders viele. Der Basler Normalflaneur nimmt sie aber auch deshalb kaum wahr, weil die Flüchtlinge in einem durchorganisierten Betreuungssystem verschwinden. Und das ist gut so.
Wie die Vergangenheit zeigt, ist es absolut unrealistisch zu glauben, dass Flüchtlinge innert kurzer Zeit wieder in ihre Heimat zurückkehren. Das Betreuungssystem zielt deshalb richtigerweise darauf ab, hier gelandete Menschen möglichst gut und rasch in die Gesellschaft zu integrieren.
Und das funktioniert grob so:
Der Bund schickt sie ins Basler Durchgangszentrum und wir versorgen sie fürs Erste in Zivilschutzanlagen – etwa bei der ehemaligen Grün 80 oder im St. Johann.
Sind die Geflüchteten einmal angekommen, zünden wir die zweite Stufe: Viele der Neuankömmlinge kennen weder unsere Sprache noch unsere Schrift. Auch verfügen sie oft über keine Ausbildung oder nur über eine, die hier nichts wert ist. In den Migrationszentren erhalten sie deshalb erste Deutschkurse und lernen hiesige Verhaltensweisen – vom Umgang mit dem Elektroherd bis zur Bedienung des Billettautomaten an der Tramhaltestelle.
Die dritte Stufe führt sie in den sogenannten «normalen Wohnraum». Dort werden die Flüchtlinge wenn nötig finanziell unterstützt – ähnlich dem System der Sozialhilfe. Dieser normale Wohnraum soll über die ganze Stadt verteilt sein, so dass es nicht – wie aktuell in der Gemeinde Seelisberg – zu einer grossen Belastung für die lokale Bevölkerung und damit zu Protesten und Widerstand kommt.
Das ist nicht ganz einfach, da günstige Wohnungen gesucht werden müssen und diese kaum auf dem Bruderholz oder im Gellert zu finden sind. Aber offenbar gelingt auch das in Basel bisher ganz gut.