Das wars. Die Analysen sind gemacht, die Kommentare geschrieben. Eine Woche nach den Basler Wahlen sind auch die letzten Fragen beantwortet. Grosse Eruptionen sind in den kommenden vier Jahren nicht zu erwarten.
Das wars. Die Analysen sind gemacht, die Kommentare geschrieben. Eine Woche nach den Basler Wahlen sind auch die letzten Fragen beantwortet. FDP-Aufsteiger Baschi Dürr geht ohne ernstzunehmende Konkurrenz in den zweiten Wahlgang der Regierungsratswahlen und wird am 25. November zum neuen Sicherheitsdirektor gewählt; Guy Morin wird das Regierungspräsidium wohl verteidigen können.
Und sonst?
Wie in der Regierung bleibt auch im Grossen Rat fast alles beim Alten, auch wenn sich die Balance leicht nach rechts verschiebt. Schade ist, dass künftig weniger Frauen im Rat sitzen und das Parlament «älter» wird. Und mühsam wird der Einzug der «Volksaktion gegen zu viele Ausländer und Asylanten in unserer Heimat»; deren Anführer Eric Weber hat bereits gedroht, dass er den Grossen Rat «lahmlegen» wolle.
Trotzdem dürfen wir uns auf den 7. Februar 2013 freuen, wenn das neue Parlament seine Arbeit aufnimmt. Denn Neuzugänge bringen frischen Wind ins Rathaus. Etwa Joël Thüring (SVP) und Sarah Wyss (Juso), die sich in der politischen Debatte nichts schenken; lesen Sie eine Kostprobe ihrer Streitlust im Interview, an dem auch FDP-Jungpolitiker Luca Urgese teilnahm. Bewegung kommt auch in die SP-Fraktion. Neuzugänge wie die Urgesteine Ruedi Rechsteiner und Leonhard Burckhardt, Fanarbeiter Thomas Gander oder Kulturaktivist Daniel Jansen lassen hoffen, dass die SP wieder aufsässiger wird und selbstbewusster gegenüber der rot-grünen Regierung auftritt.
Grosse Eruptionen sind aber auch in den nächsten vier Jahren nicht zu erwarten. Basel geht es dank der Pharmaindustrie gut. Der Staatshaushalt ist im Lot. Und wo der Kanton an seine Grenzen kommt, springen Mäzene und ein vielfältiges Stiftungswesen ein. Vorab die altehrwürdige Christoph Merian Stiftung, der wir in dieser Ausgabe die Titelgeschichte widmen – eine stille, aber mächtige Wohltäterin, die nach strengen renditeorientierten Kriterien wirtschaftet.
Artikelgeschichte
Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 02.11.12