Populisten werden salonfähig. Doch ihr Poltern kommt nicht überall an. Schon gar nicht in Basel, wie die zweite Umfrage der TagesWoche und der «bz Basel» zeigt.
Rechtspopulisten drängen in vielen Ländern an die Macht. Sie haben dafür über Jahre hinweg ein Fundament gelegt und den Teil der Bevölkerung bewusst weiter verunsichert, der bereits Angst um seinen Arbeitsplatz und seinen kleinen Wohlstand hatte. Die Führerfiguren haben der eigenen Nation eine düstere Zukunft prognostiziert und konsequent Fremde und die Eliten als Schuldige benannt.
Trennen und anfeinden
Die Populisten erklärten sich so zu den Anführern des einheimischen Volkes mit dem Auftrag dieses zu schützen. Insbesondere in den Sozialen Medien wie Facebook oder Twitter leben sie heute das «Wir gegen die anderen»-Gefühl aus. Sie hinterfragen offen fundamentale Errungenschaften wie die Menschenrechte oder das Völkerrecht. Auch Gleichberechtigung und Gleichheit würden als wieder verhandelbar dargestellt, sagt der Historiker Damir Skenderovic im Interview mit der TagesWoche.
Ob Donald Trump in den USA, der Front National in Frankreich, die AfD in Deutschland oder die FPÖ in Österreich – sie erklären öffentlich andere Lebens- und Denkweisen zur Bedrohung für die einheimische Bevölkerung und stellen das andere Geschlecht, die andere Nationalität oder die andere Religion als minderwertig dar.
Das Basler «Päckli» kommt nicht an
Auch in der Schweiz zeigt sich der Fremdenfeind inzwischen wieder offen. Auf dem Facebook-Account von SVP-Asyl-Chef Andreas Glarner sind Kommentare wie «nicht das ganze Afrikagesindel aufnehmen!!» oder Schlimmeres keine Seltenheit.
In Basel sind bislang derartige Töne eher selten. Hier versuchen die Bürgerlichen noch immer die Rechtspopulisten zu stoppen, indem sie mit ihnen in einem Block antreten. Das ist ein grundsätzlicher Fehler – und wohl auch wahltaktisch ungeschickt, wie sich in der zweiten Umfrage der TagesWoche und «bz Basel» abzeichnet: Klar zulegen kann kurz vor den Wahlen einzig die Grüne Elisabeth Ackermann.