Auch nach sieben Titeln in Folge bleibt es emotional beim FC Basel. Auch, weil der Verein das Geschäft besser versteht als jeder andere Club der Super League. Zum Beispiel Ancillo Canepa mit seinem FCZ.
Zum Abschied weinen Fans und Spieler. Walter Samuel, der Fussballstar ohne Allüren und lustige Frisur, beendete am Mittwoch im Joggeli seine grossartige Karriere. Die FCB-Clubführung machte auch in diesem Moment alles richtig und schuf einen emotionalen Moment, der selbst dem Champions-League-Sieger die Tränen in die Augen trieb.
Dieser Moment verdeutlicht einmal mehr, wie überlegt und feinfühlig der FCB sein Geschäft betreibt. Es sind nicht allein die finanziellen Möglichkeiten, die die unglaubliche Serie von sieben Meistertiteln in Folge möglich machte. Geld ist auch bei der Konkurrenz in Bern vorhanden. Es ist die Art und Weise, wie der Club geführt wird.
Vorbildliche Firmenkultur
Natürlich sind Präsident Bernhard Heusler und Sportdirektor Georg Heitz die sichtbaren Vertreter des Clubs, aber man hat nicht das Gefühl, dass es in erster Linie um sie selbst geht. Bei ihren Auftritten steht der Klub im Vordergrund. Sie kommunizieren gekonnt und führen den FCB vorausschauend. Fehler werden auch einmal öffentlich eingestanden, Probleme aber intern besprochen. Dass das klappt, ist gerade im Fussballbusiness aussergewöhnlich.
Das zeigt, dass sie im Unternehmen FCB eine geschickte Personalpolitik betreiben und eine positive Firmenkultur entwickelt haben. Sichtbar wird diese Kultur in Momenten wie am Mittwochabend.
Auch Zürich weint
Den Gegenbeweis trat zur gleichen Zeit der von Präsident Ancillo Canepa autoritär geführte FC Zürich an. Nach diversen Ränkespielen, nach Entlassungen und öffentlichen Demontagen von Spielern weinten auch in Zürich zum Abschied der Saison Fans und Spieler, Tränen der Trauer über den Abschied aus der höchsten Schweizer Liga. Etwas Schadenfreude darf ich da als FCB-Fan haben, doch werden mir die Duelle mit dem Lieblingsgegner fehlen.