Und plötzlich stellt sich dann diese Frage …

Statt eines Jahresrückblicks Gedanken zum Sinn des Lebens, statt guter Vorsätze ein herzliches Dankschön an die Leserinnen und Leser: für das Interesse und für die tolle Unterstützung. So verabschiedet sich die Redaktion der TagesWoche vom Jahr 2012.

(Bild: b)

Statt eines Jahresrückblicks – den finden Sie auf www.tageswoche.ch – Gedanken zum Sinn des Lebens, statt guter Vorsätze ein herzliches Dankschön an die Leserinnen und Leser: für das Interesse und für die tolle Unterstützung – so verabschiedet sich die Redaktion der TagesWoche vom Jahr 2012.

«So, dann hätten wir bald wieder eins», sagte der Mann zur Frau an der Kasse.

«Was?» fragte die Verkäuferin.

«Ein Jahr.»

«Was schwatzt du da?» Sie schienen sich zu kennen, duzten sich.

«Bald wieder ein Jahr geschafft.»

«Ja», sagte sie, «so kann mans sehen. Aber auch so: Eins weniger vor uns. – Sammelst du Märkli?»

«Nein, brauch ich nicht.»

Jahresend-Gespräche haben es an sich. Sei es an der Ladenkasse, in der Familie, unter Freunden. Der bevorstehende Jahreswechsel macht alle ein bisschen philosophisch. Schon die Frage, ob es überhaupt sinnvoll sei, sich fürs kommende Jahr Vorsätze zu fassen, regt zum Denken an, entzweit die Gemüter – siehe Wochendebatte. Dabei hat man noch nicht einmal darüber nach­gedacht, was für Vorsätze es sein könnten.

Die Nachdenklichkeit, die in diesen Tagen etwas intensiver da ist als sonst durchs Jahr, lässt den einen still für sich und den anderen im Gespräch mit Nahestehenden etwas Bilanz ziehen. Da geht es manchmal um mehr als um die Frage, ob denn jetzt wieder ein Jahr vorbei sei oder ob uns eines weniger bevorstehe. Etwa: Was habe ich erlebt, gelebt, erreicht im ablaufenden Jahr, was bringt das neue … Was für einen Sinn hat das alles? Was ist eigentlich der Sinn des Lebens?

Dieser Frage widmen wir die letzte Nummer dieses Jahres. Wir haben gar nicht erst versucht, sie selbst zu beantworten, sondern haben sie anderen gestellt. Die jüngste der Befragten ist 5 Jahre alt, die älteste 108, einige haben schon für grosse Schlagzeilen gesorgt, von anderen haben Sie noch kaum je gehört. Nicht alle, die wir anfragten, machten mit. Ein sonst sehr wortgewandter Mann aus der Finanzbranche schrieb nach ein paar Anläufen, einen Text zu verfassen, entnervt: «Ich kann das nicht.»

Allen, die mitgemacht haben, danken wir herzlich. Ebenso herzlich bedanken möchte sich die Redaktion der TagesWoche auch bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für das Interesse und die Unterstützung, die Sie uns im vergangenen Jahr entgegengebracht haben. Vor allem wünschen wir Ihnen ein gutes neues Jahr.

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 28.12.12

Nächster Artikel