Heute Donnerstag trifft der FC Basel im letzten Gruppenspiel der Europa League auswärts auf den KRC Genk (21.05, #rotblaulive). Vor der Partie glaubt FCB-Captain Marco Streller nicht, dass sein Team in der Lage ist, auf ein Unentschieden zu spielen. Er freut sich aber über die Hochachtung, die den Baslern in Belgien entgegen gebracht wird.
Das Fell des Bären zu verteilen, bevor er erlegt ist, ist nicht die Sache von Marco Streller. Vor dem letzten Gruppenspiel des FC Basel in der laufenden Europa-League-Kampagne macht sich der Basler Captain keine Gedanken über mögliche Gegner im Sechzehntelfinal. Dafür macht er vor der Partie klar, dass er nicht nach Belgien gereist ist, um bloss jenen einen Punkt zu gewinnen, der dem FCB den zweiten Tabellenplatz sichert. Streller will den Gruppensieg – den ersten in der Clubgeschichte der Rotblauen.
Marco Streller, der FC Basel muss gegen Genk gewinnen, wenn der Gruppensieg erreicht werden soll. Zu offensiv darf Ihre Mannschaft aber wohl trotzdem nicht auftreten. Denn wie stark die Belgier bei Kontern sind, weiss der FCB seit dem 2:2 im Hinspiel.
Das stimmt, die Kontergefahr kennen wir spätestens seit dem Hinspiel. Aber wir werden sicher trotzdem hoch stehen. Schön ist doch, dass sich unsere Chancen in der Europa League stark verbessert haben. Nach der Niederlage gegen Videoton sah es ganz schlecht aus – und jetzt haben wir eine gute Ausgangslage. Ich glaube, der FCB hat noch nie eine Gruppenphase im Europacup gewonnen, das wäre also ein erstrebenswertes Ziel. Aber wir haben genug erfahrene Spieler im Team, um zu wissen, dass wir in der 80. Minute nicht mehr alles nach vorne werfen sollten, wenn es dann noch unentschieden steht.
Heisst das im Umkehrschluss, dass der FCB von Beginn weg nach vorne spielen wird? Sie haben immerhin im Unterschied zu Genk bei einer Niederlage wirklich etwas zu verlieren. Wäre es da nicht sicherer, zunächst auf die Sicherung von einem Punkt zu spielen, der für die Sechzehntelfinals reicht?
Natürlich haben wir mehr zu verlieren als Genk. Aber wir sind keine Mannschaft, die auf Unentschieden spielen kann. Unsere Siegesserie, klammern wir das Spiel in Thun einmal aus, gibt uns sehr viel Selbstvertrauen. Auch wenn wir zunächst mit 0:2 in Rückstand geraten sind, waren wir auch im Hinspiel gegen Genk die dominierende Mannschaft. Darum müssen wir uns hier sicher nicht verstecken.
Genks Innenverteidiger Kalidou Koulibaly hat gesagt, es werde ihm «warm ums Herz», wenn so grosse Mannschaften wie der FC Basel nach Genk in die Cristal Arena kämen. Wie fühlen Sie sich, wenn Sie diese Aussage hören?
Es ist schön, so etwas zu hören. Das ist der Lohn unserer Arbeit in den letzten Jahren, der Respekt, den wir uns erarbeitet haben. Das macht mich stolz, weil ich Teil dieser Mannschaft war. Es war ein hartes Stück Arbeit, dahin zu kommen. Schön, dass wir in Europa inzwischen als Top-Club betrachtet werden.
Wenn wir bei Top-Clubs sind: Mit einem Gruppensieg könnte der FCB in den Sechzehntelfinals die starken Teams umgehen, die als Gruppendritte der Champions League in die Europa League rutschen. Ist das ein Antrieb für Sie und die Mannschaft?
Die Auslosung ist noch weit weg. Erst einmal müssen wir uns für die nächste Phase qualifizieren. Natürlich wollen wir den Gruppensieg. Aber es wäre respektlos, wenn wir uns jetzt schon mit den möglichen Gegnern im Sechzehntelfinal auseinandersetzen würden. Ehrlich gesagt, weiss ich auch gar nicht, wie die Auslosung genau funktioniert und wer auf die Teams aus der Champions League treffen kann.
Schiedsrichter Mark Clattenburg, der die Partie in Genk leiten wird, wurde vom FC Chelsea Rassismus vorgeworfen. Er soll John Obi Mikel einen «Affen» geschimpft haben, wurde aber vom englischen Verband wegen fehlender Beweise freigesprochen. Haben Sie das mitbekommen?
Nein, davon wusste ich nichts. Aber grundsätzlich ist es immer schön, wenn ein englischer Schiedsrichter pfeift. Die Refs von der Insel lassen viel laufen – und das ergibt meistens ein schönes Spiel.