Die TagesWoche hat Xherdan Shaqiri zum exklusiven Interview in Stoke-on-Trent getroffen. Der 24-jährige Ex-Basler erzählt, wie er die Wertschätzung bei seinem neuen Club geniesst, welche Herausforderung der Fussball in der Premier League darstellt, und er glaubt, dass die Schweiz trotz der jüngsten Nackenschläge einen guten EM-Sommer erleben wird.
Hinter einem Wohngebiet führt eine kleine unebene Strasse zum Trainingsgelände von Stoke City. Vor fünf Jahren bezog der Premier-League-Club seine neu gebaute Akademie, die Geschäftsstelle liegt nach wie vor im nahe gelegenen Britannia Stadium. Die Industriestadt Stoke-on-Trent setzt sich aus sechs ehemaligen Gemeinden zusammen, bekannt ist sie für ihre Töpfereien. Als Spitzname des Vereins hat sich deshalb die Bezeichnung «The Potters», die Töpfer, durchgesetzt.
Xherdan Shaqiri hat es vorgezogen, lieber nicht in Stoke-on-Trent zu leben, sondern seine Wohnung in Hale zu beziehen, einem noblen Vorort von Manchester. Von dort bis zum Clubgelände in Stoke sind es etwa 60 Kilometer.
Zum Interviewtermin erscheint Shaqiri leicht verspätet. «Normalerweise schaue ich als Schweizer immer auf die Uhr», sagt er. Shaqiri rollt die Augen und setzt sein typisches unschuldiges Lächeln auf. Im Gegensatz zu seinen Kollegen, die vorzugsweise im Trainingsanzug erscheinen, trägt der 24-jährige Shaqiri ein körperbetontes T-Shirt, eine dunkle Jeans und schwarze Sneakers. Er sagt: «Ich wäre ein guter Kleiderverkäufer gewesen, weil ich Mode mag und versuche, mich gut anzuziehen.»
Seine Ausbildung bei einem Modehaus in Basel brach Xherdan Shaqiri mit 18 Jahren ab, als er im Sommer 2009 unter Torsten Fink in das Profikader des FC Basel aufrückte. Nach Stationen in den Metropolen München und Mailand wechselte der Schweizer Nationalspieler vor Beginn dieser Saison für eine Ablösesumme von 17 Millionen Euro zu Stoke City in die englische Provinz. Dafür gilt die englische Liga als die attraktivste der Welt.
«Meine Tickets sind schnell vergriffen.» – Xherdan Shaqiri und der Besuch seiner Freunde in England.
Xherdan Shaqiri, wie viel Kartenanfragen von Bekannten gehen bei Ihnen ein für ein Spiel von Stoke in der Premier League?
Zum Glück bekomme ich vom Club ein Kartenkontingent für jedes Heimspiel zur Verfügung gestellt (lacht). Meine Freunde kommen mich oft besuchen, obwohl es schwierig ist für sie. Viele spielen nebenbei auch Fussball und haben dann am Wochenende selbst ein Spiel. Unsere Begegnungen sind meistens am Samstagnachmittag. Da bleibt nicht viel Zeit, aber zu den Topspielen reisen schon viele Bekannte an. Da ist mein Ticketkontingent dann schnell vergriffen.
Hat Ihr Kumpel Taulant Xhaka, mit dem Sie gemeinsam die Juniorenstufen des FC Basel durchlaufen haben, auch vorbeigeschaut?
Nein, obwohl wir lachen müssen und Spass zusammen haben, wenn wir uns sehen. Es freut mich, dass er sich in Basel durchgesetzt hat und regelmässig spielt. Spätestens bei der Europameisterschaft im Spiel gegen Albanien sehen wir uns.
Besteht weiterhin Kontakt zum FC Basel?
Nicht mehr so richtig, weil sich natürlich das Team verändert hat, seitdem ich gegangen bin. Aber wenn ich einen Spieler treffe, frage ich nach, wie es dem Verein geht. Bei der Nationalmannschaft zum Beispiel spreche ich oft mit Breel Embolo. Gegen die Young Boys wollte ich sogar ins Stadion gehen, aber dann habe ich mich doch für das Spiel meines Bruders im Amateurfussball entschieden.
«Basel wird meine Heimat bleiben.» – Xherdan Shaqiri 2012 in der letzten Saison im FCB-Trikot.
Sie haben den Verein und die Stadt also nicht vergessen.
Auf keinen Fall. Wenn ich mal zwei, drei Tage frei habe, fahre ich oft nach Basel. Auch um meine Familie zu besuchen. Wirklich nach Hause zu kommen ist etwas anderes, als irgendwo zu leben. Ich bin in Basel aufgewachsen, kenne dort jeden. Die Stadt wird meine Heimat bleiben.
In Ihrer neuen Nachbarschaft leben einige bekannte Gesichter von Manchester United, darunter auch Bastian Schweinsteiger. Hat er schon an Ihrer Tür geklingelt?
Leider nein (lacht). Aber Basti habe ich bereits mehrmals getroffen am Flughafen, weil Manchester United und wir vom selben Terminal aus abfliegen zu den Auswärtsspielen. Wir hatten eine schöne Zeit zusammen beim FC Bayern.
«Mein erstes Jahr in München war das schönste meiner Karriere.»
Erinnern Sie sich mal an Ihren Aufenthalt in München zurück.
Mein erstes Jahr dort war das schönste meiner Karriere. Eine super Saison, ich habe sehr viel gespielt. Ich muss sagen: Das Triple mit Trainer Jupp Heynckes war wirklich die bisherige Krönung für mich. Ich glaube, wir hatten damals das beste Kader in der Geschichte des Clubs.
Jupp Heynckes haben Sie einmal als Gentleman bezeichnet.
Das gilt auch jetzt noch, er ist ein wahrer Gentleman. Er wollte mich unbedingt von Basel nach München holen. Im Nachhinein war es der perfekte Wechsel für mich. Wir hatten ein tolles Verhältnis, haben viel miteinander gesprochen. Mit Ottmar Hitzfeld zusammen war er der beste Trainer, den ich je hatte.
Was ist mit Pep Guardiola?
Ich hatte auch mit ihm eine erfolgreiche Zeit, bin zweimal Meister geworden. Taktisch gesehen ist er ein sehr guter Trainer, da kann man als junger Spieler dazulernen.
Jupp Heynckes hatte sehr menschliche Züge. Können Sie ein Beispiel nennen?
Jupp Heynckes kam schon während der Trainingswoche oft zu mir und hat gesagt: Xherdan, du spielst am Wochenende, bereite dich gut vor. Dieses Vertrauen ist wichtig für einen Spieler. Ich glaube, die Kommunikation zwischen den Profis und Jupp Heynckes war etwas Spezielles. Jeder hat sich wichtig gefühlt und war zufrieden in München.
Jetzt reden wir aber über Stoke City.
Ich fühle mich echt wohl hier. Das Schönste ist, dass es für mich sportlich wieder gut läuft. Inter Mailand war eine gute Erfahrung, auch um den italienischen Fussball und das Leben dort kennen zu lernen. Aber es gab häufig Schwierigkeiten, weil der Trainer permanent die Aufstellung gewechselt hat. Einmal so, dann wieder so. Am Ende bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich nicht mehr bleiben möchte. Ich bin froh, dass es nur sechs Monate waren. Bei Stoke hast du dagegen weniger Aufmerksamkeit, weil nicht jeden Tag die Medien anwesend sind. Ich kann in Ruhe ins Training kommen, und das gefällt mir sehr.
«Es war es ein tolles Gefühl, zu sehen, was der Verein alles getan hat, um mich zu verpflichten.»
Dafür gibt es in den englischen Midlands deutlich weniger Sonnenstunden. Das Britannia Stadium ist bekannt für wechselhaftes Wetter. Meistens stürmt und regnet es während der Spiele.
Sicherlich herrscht hier eine andere Witterung und eine andere Kultur, aber wissen Sie, was mich am meisten beeindruckt?
Verraten Sie es uns.
Die Begeisterung in England für den Fussball. Ich wusste, dass die Menschen auf der Insel für den Fussball leben, aber nicht, dass es so extrem ist. Und obwohl die Leute mich auf der Strasse erkennen, lassen sie mich in Ruhe. Natürlich fragen sie mal nach einem Autogramm oder möchten ein Foto machen, aber in Italien konnte ich teilweise gar nicht vor die Haustüre gehen.
Wie war Ihr Empfang?
Es ist ein bisschen komisch gewesen, weil am Flughafen keine Fans auf mich gewartet haben wie in Mailand. Das war ich nicht gewohnt. Auf der anderen Seite war es ein tolles Gefühl, zu sehen, was der Verein alles getan hat, um mich zu verpflichten. Die Freude der Angestellten bei meiner Ankunft war besonders. Stoke City hat zuvor ja nie einen solch grossen Transfer getätigt. Das habe ich regelrecht gespürt.
Mussten Sie als Einstand ein Lied singen? Oder das Team zum Essen einladen?
(lacht) Nein, zum Glück nicht.
Sie hätten auch zu einer Runde Tischtennis einladen können. Früher haben Sie fast täglich gespielt.
Stimmt, in München habe ich viel Zeit an der Platte verbracht. Aber jetzt nicht mehr regelmässig, weil ich in meiner Wohnung keinen Platz dafür habe. Die meisten meiner Mitspieler spielen sowieso Golf. Sobald die Sonne aufgeht, sind sie auf dem Platz. Ich habe aber nicht angefangen. Es bleibt kaum Zeit bei dem dichten Spielplan in der Premier League. Und wenn ich mal frei hatte, bin ich nach London gefahren.
«Mein Charakter ist nicht dafür gemacht, über andere Menschen zu sprechen. Ich gucke nur auf mich.»
Ihre erste Saison in der Premier League neigt sich dem Ende entgegen. Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?
Der Vereinswechsel hat sich gelohnt, obwohl ihn viele kritisch gesehen haben. Selbstverständlich ist es nicht angenehm, wenn in einer grossen Zeitung etwas Negatives über einen steht. Aber mir war egal, was die Leute geschrieben haben. Ich wollte das nicht an mich heran lassen, weil das nur Unruhe in mein Spiel gebracht hätte. Mein Charakter ist nicht dafür gemacht, über andere Menschen zu sprechen. Ich gucke nur auf mich.
Viele in der Schweiz haben den Wechsel zu Stoke City als Bestätigung für einen schleichenden Abwärtstrend in Ihrer Karriere gesehen. Solche Reaktionen müssen Sie doch getroffen haben.
Überhaupt nicht, ganz im Gegenteil: Ich glaube, das macht einen nur besser. Meistens steckt Neid und Ahnungslosigkeit dahinter, wenn andere Leute etwas gegen einen haben. Das zeigt, dass ich doch eine gute Arbeit mache.
Hat der Fussball in der Premier League gehalten, was Sie sich davon versprochen haben?
Ich liebe diesen Fussball hier, von Beginn an. Ich habe einige Zeit gebraucht, um mich einzufinden und mich an die Spielweise zu gewöhnen. Die Liga ist enorm physisch, man braucht viel Kraft, muss viel hin und her rennen, gerade auch defensiv. Es ist nicht so taktisch geprägt wie in Italien. In England gibt es pro Spiel Minimum zwei Tore. Wenn wir gegen Spielende 2:0 vorne liegen, müssen wir immer aufpassen, dass wir nicht 2:3 verlieren. So was gab es in Italien nicht. Wenn man dort 1:0 in Führung ist, hat man zu 80 Prozent das Spiel gewonnen. Maximal gibt es noch ein Unentschieden.
«Ich hatte nicht erwartet, dass die Premier League so hart ist.» – Shaqiri Anfang März an der Stamford Bridge gegen Chelsea-Verteidiger Nemanja Matic.
Die physische Spielweise dürfte einem Kraftpaket wie Ihnen entgegenkommen.
Trotzdem habe ich Mühe gehabt, weil die Liga wirklich ganz anders ist. Ich hatte nicht erwartet, dass es so hart ist. Ich gehe häufig zusätzlich zu den Trainingseinheiten in den Kraftraum und arbeite gezielt für mich alleine. Das hat geholfen. Mittlerweile kenne ich den englischen Fussball besser und habe mich an meine Mitspieler gewöhnt. Anfangs gab es Probleme mit den Laufwegen. Ich bin nach rechts gegangen, aber der Pass kam nach links.
Sie sind ein sensibler Spieler, der das Vertrauen des Trainers benötigt für gute Leistungen. Wie geht Mark Hughes mit Ihnen um?
Der Trainer sagt vor den Partien zu mir, dass ich einfach geniessen soll, jede Woche Fussball spielen zu können. Das ist wichtig für mich. Ich bin ein Spieler, der eine gewisse Freiheit benötigt auf dem Platz, um gute Leistungen bringen zu können.
«Der Trainer gibt mir keine grosse Aufgabe vor dem Spiel. Er überlässt mir die Entscheidung.»
Weil Sie ein Instinktfussballer sind?
Ich kann etwas Spezielles machen auf dem Feld, klar, aber dafür benötige ich eben einen freien Kopf. Der Trainer gibt mir keine grosse Aufgabe fürs Spiel. Er sagt nicht, Xherdan, du musst das so machen oder so. Überhaupt nicht, er überlässt mir die Entscheidung. Dieses Vertrauen war der Grund, warum ich zu Stoke City gegangen bin. Mark Hughes wollte mich unbedingt haben.
Sogar schon mehrmals.
Genau. Er hat alles dafür getan, dass ich gewechselt bin. Als ich angekommen bin, hat er mich vom Flughafen abgeholt. Eine schöne Geste, die nicht jeder Cheftrainer macht, wie ich finde.
Die Menschen in England schätzen Sie für Ihre Tricks und Dribblings. Bei Stoke City bilden Sie mit Marko Arnautovic und Bojan Krkić zusammen einen Offensivdreizack, vor dem sich die gegnerischen Defensivreihen fürchten.
Wir haben einige Partien als Anlauf benötigt, aber dann hat man in diversen Topspielen gesehen, dass wir gut miteinander harmonieren. In Zukunft werden wir noch mehr Spass zusammen haben. Auch ausserhalb des Platzes verbringen wir Zeit miteinander. Wir holen uns oft gegenseitig ab, fahren gemeinsam ins Training oder unternehmen etwas.
«Wir können uns nicht zum Ziel setzen, eine Meisterschaft zu gewinnen. Aber man darf ja träumen.» – Shaqiri über die Erwartungen in Stoke-on-Trent.
Die Medien sprechen bei Stokes Offensivreihe vom BMX-Sturm, in Anlehnung an den BBC-Angriff von Real Madrid, bestehend aus Gareth Bale, Karim Benzema und Cristiano Ronaldo. Vermissen Sie nicht den internationalen Fussball? Stoke City hat sich bislang nie für die Champions League qualifiziert.
Wenn ich die Hymne im Fernsehen höre, spüre ich schon ein Kribbeln. Ich weiss, wie es ist, in der Champions League zu spielen, und möchte da auch wieder hin. Das ist mein Ziel, so schnell wie möglich. Aber bei meinem Wechsel stand im Vordergrund, regelmässig eingesetzt zu werden und in einer Topliga spielen zu können.
Ist es machbar, sich einmal mit Stoke City für die Königsklasse zu qualifizieren?
Schwer einzuschätzen. Wir können uns nicht zum Ziel setzen, eine Meisterschaft zu gewinnen. Aber man darf ja träumen. Wir sehen es ja an Leicester City gerade. In der vergangenen Saison sind sie fast abgestiegen, nun werden sie vermutlich Meister. Man weiss nie im Leben. Wir spielen eine sehr gute Saison und haben bereits einen neuen Clubrekord aufgestellt. Das ist ein toller Anfang, um uns jedes Jahr neue, höhere Ziele setzen zu können. Stoke City ist ein spannender Verein.
«Ich möchte wieder Titel gewinnen.» – Xherdan Shaqiri mit der deutschen Meisterschale 2013, dem Jahr des Triple-Gewinns.
Wie viel Entwicklungspotenzial sehen Sie bei sich selbst?
Es gibt immer Luft nach oben. Ich habe grosse Ziele, bin jung und möchte bald wieder international mitwirken. Wenn ich so weitermache, sieht es gut aus. Ich möchte wieder Titel gewinnen.
Sechs Meisterschaften und vier Pokalsiege haben Sie schon gefeiert in der Schweiz mit dem FC Basel und in Deutschland mit dem FC Bayern, dazu sind Sie Champions-League-Sieger und Clubweltmeister.
Auf diese Bilanz bin ich stolz. Alle Medaillen habe ich in der Schweiz sicher aufbewahrt. Ich hoffe, ich kann diese Titelerfahrung an meinen Club und meine Mitspieler weitergeben.
Mit Ihrem Engagement auf der Insel haben Sie nun in drei der vier Spitzenligen Europas Ihre Fussspuren hinterlassen. Deutschland, Italien, England. Wann geht es weiter nach Spanien?
Das weiss man jetzt noch nicht. Aber wenn man einmal in England spielt, ist es schwer, wieder wegzugehen. Ich kenne keinen Spieler, der das freiwillig gemacht hat. Die meisten bleiben oder wechseln innerhalb der Premier League. Für einen Fussballer ist es bedeutend, dass er sich in seiner Liga wohl fühlt – und ich fühle mich hier sehr wohl.
«Wir müssen die Schweiz so vertreten, dass die Menschen nach der EM stolz auf uns sind.» – Xherdan Shaqiri im Nationaltrikot mit Granit Xhaka, Valon Berahmi und Stephan Lichtsteiner.
In der Schweiz sorgt man sich gerade um die Nationalmannschaft vor der anstehenden Europameisterschaft in Frankreich. Die beiden Testspielniederlagen zuletzt gegen Irland und Bosnien-Herzegowina haben für Unruhe gesorgt. Können Sie Entwarnung geben?
Es ist klar, dass Erwartungen da sind. Aber ganz ruhig: das waren lediglich zwei Partien. Wir haben eine gefestigte Mannschaft, die mit der Qualifikation bereits etwas Tolles erreicht hat. Jetzt wollen wir uns für die EM natürlich höhere Ziele stecken und länger im Turnier verbleiben als in der Vergangenheit.
Welche Ambitionen sind realistisch?
Das Achtelfinale zu überstehen wäre etwas Besonderes für die Schweiz. Ich glaube, das ist auch machbar, weil viele Spieler in den europäischen Spitzenligen unter Vertrag stehen und dort regelmässig eingesetzt werden. Zumal wir über einiges an Erfahrung verfügen. Das Turnier in Frankreich ist nicht das erste, das wir zusammen bestreiten werden. Dennoch müssen wir erstmal die Gruppenphase überstehen.
Die Schweiz trifft auf Frankreich, Albanien und Rumänien.
Das klingt zunächst einmal machbar, aber man weiss nie. Nehmen wir Rumänien: Die haben auch eine gute Mannschaft, die wenige Gegentore kassiert hat. Diese Wand müssen wir erst mal durchbrechen. Aber ich bin positiv gestimmt, dass wir eine gute Rolle spielen werden bei der EM.
Zumal Sie ja dann wieder einsatzfähig sind nach Ihrer Oberschenkelverletzung.
Natürlich kamen zuletzt immer wieder ein paar Leute und haben gesagt: Ohne dich läuft es nicht. Klar, ich bin ein Führungsspieler und kann eine Begegnung entscheiden. Aber wir haben auch andere Spieler, die den Unterschied ausmachen können. Die Mannschaft ist sehr jung und talentiert, trotzdem wirkt sie schon gereift. Diese Mischung macht es aus. Wir haben die Taktik des Trainers während der Qualifikationspartien zunehmend besser verstanden und teilweise ansehnlichen Fussball gespielt.
Wie präsent ist die EM schon in Ihrem Kopf?
Je näher das Turnier rückt, desto häufiger denke ich daran. Es ist ein schönes Gefühl, für das eigene Land zu spielen. Wir müssen die Schweiz so vertreten, dass die Menschen nach der EM stolz auf uns sind.