«Ich musste mir die Schweiz erarbeiten»

Peer Teuwsen, Leiter des Schweizer Büros der «Zeit», versucht zu ergründen, was das Land in seinem Innersten zusammenhält.

Peer Teuwsen: «Das Problem ist unser Selbstbewusstsein: Die Schweiz müsste es schaffen, wieder eine Idee von sich zu entwickeln.» (Bild: Christian Schnur)

Peer Teuwsen, Leiter des Schweizer Büros der «Zeit», versucht zu ergründen, was das Land in seinem Innersten zusammenhält.

Eine der prägendsten Figuren im Schweizer Journalismus sitzt in einem kleinen Verschlag oberhalb einer Kinderkrippe, mitten in der Altstadt von Baden, eine gefühlte Ewigkeit von der Medienhauptstadt Zürich entfernt. Die Distanz ist bewusst gewählt. «Ich vermisse den Zürcher Medienkuchen nicht», sagt Peer Teuwsen, Leiter des Schweizer Büros der «Zeit». In der Aargauer Provinz gestaltet Teuwsen mit seinem kleinen Team jede Woche drei Schweizer Seiten für die deutsche Wochenzeitung. Diesen Donnerstag waren es für einmal doppelt so viele Seiten: Dreissig Jahre nach Hans Tschänis Klassiker «Wer regiert die Schweiz?» versuchte die Schweizer Redaktion der «Zeit» die Frage nach den hiesigen Machtverhältnissen neu zu beantworten.

Herr Teuwsen, in Deutschland herrscht zurzeit Wahlkampf, auch in unserer südbadischen Nachbarschaft. Da sprechen einen hin und wieder Wahlkämpfer an und sagen uns Schweizern, wie sehr sie uns um unser politisches System beneiden. Ist das nicht schön?

Peer Teuwsen: Natürlich ist das schön. Es gibt in Deutschland eine grosse Bewunde­rung für das Schweizer System. Sie wurzelt in der Sehnsucht der Deutschen nach mehr Beteiligung und mehr Mitverantwortung. Es ist aber eine Bewunderung in Unkenntnis der schweizerischen Realität ist. Das ärgert mich. Die meisten Deutschen wissen so wenig über die Schweiz und sind entzückt über unser System. Man lobt die Schweiz weg. Ich wünschte mir, dass man in Deutschland mehr über die Schweiz wüsste.

Gilt das nur für die Wahlkämp­fer auf der Strasse oder stellen Sie das auch in der Hamburger «Zeit»-Redaktion fest?

Die Hamburger «Zeit»-Redaktion denkt bei Schweiz nicht aus­schliesslich an Berge, Käsefondue und Schokolade, sondern hat, sicher­lich auch aufgrund der Schweizer Ausgabe und einiger Schweizer Kollegen in der Hauptredaktion, einen differenzierteren Blick. Aber insgesamt beschränkt sich die Elite in Deutschland auf das Zementieren von Klischees über die Schweiz. Die Politiker, die etwas wissen über unser Land, sind an einer Hand abzuzählen: Finanz­minister Wolfgang Schäuble etwa, dann der ehemalige CDU-General­sekretär Heiner Geissler oder auch Winfried Kretschmann, der Ministerpräsident von Baden-Würtemberg, der wegen des Fluglärmstreits und anderen Dossiers oft in der Schweiz ist.

«Die meisten Deutschen wissen so wenig über die Schweiz und sind entzückt über unser System. Man lobt die Schweiz weg.»

Ist bei diesen Politikern die Bewunderung fürs schweizeri­sche System auch so gross?

Kann man nicht sagen, nein. Aber nicht nur wegen der anstehenden Probleme mit der Schweiz. Bei der deutschen Elite ist die Skepsis gegenüber dem direktdemo­kratischen System gross. Das hat natürlich historische Gründe, die in die Weimarer Zeit zurückreichen.

Das TV-Duell zwischen Bundes­kanzlerin Angela Merkel und SP-Kandidat Peer Steinbrück hat gezeigt, wie nahe die beiden grossen Blöcke in Deutschland beieinander liegen. Ist das eine Folge davon, dass in Deutsch­land die Elite das Sagen hat?

Ich sehe da keinen Zusammenhang, auch wenn es im Moment so scheint, dass in der Schweiz mit der direkt­demokratischen Tradition eher eine gegenteilige Entwicklung im Gang ist. Dass die beiden Pole links und rechts unvermindert stark sind und es letztlich nur eine kleine Mitte gibt, hat kaum etwas damit zu tun.

Eine kleine Mitte?

Auch wenn man sich nach den Wah­len 2011 einig zu sein schien, dass die Mitte gewonnen habe, so muss man doch sagen, dass es eher einen Rechts­ruck gegeben hat. Da darf man sich durch die Erfolge dieser Splitterparteien in der Mitte nicht blenden lassen. Die Mitte ist nicht wirklich eine Mitte, sondern bürgerlich positioniert. Die Schweiz bleibt ein konservatives Land.

Obwohl in den Städten die links-grünen Parteien das Sagen haben?

Die links-grünen Exekutiven sind in erster Linie Verwalter. Sie regieren nicht, sie managen und ersticken in ihrer geistigen Provenzialität, wie wir in der «Zeit» kürzlich analysiert haben.

«Wir versuchen einen kritischen Patriotismus zu pflegen, der nicht alles verherrlicht.»

Das ist eine Ihrer Analysen, eine Ihrer Provokationen gegenüber dem schweizerischen System, die Sie sich in der «Zeit» zum Programm gemacht haben.

Nein, das ist nicht unser Programm. Ich schätze das schweizerische System durchaus, auch wenn es Mängel hat und oft langsam ist. Wir versuchen einen kritischen Patriotismus zu pflegen. Einen Patriotismus, der nicht alles einfach verherrlicht. Die allgemeine Tendenz, Kritik wenn immer möglich auszublenden, entspringt einer Angst, etwas zu verlieren. Wer viel hat, kann auch viel verlieren, und erträgt schon deshalb Kritik schlecht. Doch beharrt man darauf und wiederholt ständig, wie gut es einem im Paradies geht, verpasst man es, sich den anstehenden Herausforderungen zu stellen. Und das stört mich am meisten an der Schweiz: Es gibt keine langfristigen Zukunftsprojekte ausser der Energiewende, und die droht auch zu versanden. Man denkt nicht voraus, ist nicht proaktiv, sondern reagiert nur. Auch die Schweizer Medien sollten sich stärker darauf konzentieren, die Herausforderun­gen der Zukunft zu thematisieren.

Und deshalb brauchen wir nun die «Zeit», um den Schweizern zu sagen, was sie in Schweizer Zeitungen nicht lesen können?

Genau! Ach, wir haben ja nur drei Seiten pro Ausgabe. Aber auf diesen versuchen wir unseren Lesern etwas zu bieten, das sie andernorts nicht lesen. Und, immerhin, haben wir unsere Auflage in der Schweiz in den fünf Jahren seit Bestehen der Schweiz-­­Ausgabe mehr als ver­doppeln können. Zudem sind wir mit Veranstaltungen für unsere Leser sehr präsent und werden bald auch die «Zeit»-Konferenz zum Thema Bildung in der Schweiz durchführen.

Sind Sie unabhängiger, als Sie es bei einer Schweizer Zeitung sein könnten?

Das hoffe ich nicht. Es wäre schon erschütternd, wenn es so wäre.

Kurz nach der Lancierung des Schweizer Teils in der «Zeit» haben Sie die Veranstaltungs­reihe «Wohin treibt die Schweiz?» mit prominenten Teilnehmern – Bundesrätin Micheline Calmy-Rey, Architekt Jacques Herzog und vielen anderen – ins Leben gerufen. Ein guter Marketinggag: Die Deutschen interessieren sich für die Zukunft der Schweiz.

Das hat nichts mit Marketing zu tun. Das interessiert mich eben. Ganz persönlich. Ich kam mit sechs Jah­ren aus Deutschland in die Schweiz und musste mir dieses Land erar­beiten. Das war nicht ganz einfach.

Schon als Sechsjähriger haben Sie das so empfunden?

Ich kam mit diesen deutschen Insignien in die Schweiz. So hat mir die Mutter zum Beispiel einen Tor­nister aus rotem Kunstleder gekauft. Mit diesem ging ich in die erste Klasse. Auf dem Heimweg haben mir die Klassengspänli Steine nach­geworfen und geschrien: Wiiber­thek! Ich wusste halt nicht, dass ein Bub hierzulande einen Thek aus Fell haben musste. So gab es vieles zu lernen und zu erarbeiten, ich lernte die Schweiz anders und intensiver kennen als andere, und darum beschäftigt es mich vielleicht auch heute noch mehr als andere.

Haben Sie in die Frage «Wohin treibt die Schweiz?» bewusst die Aussage verpackt, dass die Schweiz die Richtung nicht bestimmt, sondern sich treiben lässt?

Das ist Ihre Interpretation. Die Schweiz will sich zwar international vernetzen, ist aber bestrebt, den Weg nach Europa nicht zu gehen. Über einen EU-Beitritt mag ja nicht ein­mal ein SPler ernsthaft diskutieren, weil er Angst hat, ein paar Wähler zu verlieren. Stattdessen findet eine schleichende Annäherung an die EU statt. Die finde ich eher unwürdig.

Wie kann man das brechen?

Das kann man nicht brechen. Das würde nur gebrochen, wenn wirtschaftliche Zwänge oder eine Notsituation die Diskussion auf­drängten. Wir haben die Debatte auch schon zu lancieren versucht, aber sie bleibt eine künstliche Debatte, weil sich gar niemand mit diesem Szenario auseinandersetzen will.

«Die Verwal­tung in Brüssel hat etwa gleich viele Angestellte wie die Zürcher Verwaltung.»

Was also tun?

Vielleicht müsste man mit der Dar­stellung der EU in den Schweizer Medien beginnen. Die EU ist immer ein Monster, eine Hydra, ein Krisen­gebilde. Das ist polemisch und wird der Sache nicht gerecht. Die Verwal­tung in Brüssel, die immer wieder als Symbol für den europäischen Moloch herhalten muss, hat etwa gleich viele Angestellte wie die Zürcher Verwaltung.

In Ihrer Rubrik «Nord-Süd-Achse» äussern sich abwech­selnd der erbitterte EU-Gegner Tito Tettamanti und die Basler SP-Ständerätin Anita Fetz, die ebenfalls eine EU-Beitritts­gegnerin ist. Da kann eine Debatte ja gar nicht entstehen.

Gibt es denn jemanden, der die Pro-Beitritt-Position vertreten könnte?

In der TagesWoche haben sich Eric Nussbaumer und Cédric Wermuth dafür ausgesprochen, dass man zumindest mal aus­handeln müsste, was ein Beitritt bedeutete.

Hm, ja …

Nicht begeistert?

Cédric Wermuth beeindruckt mich, weil er sich in die Dossiers hinein­frisst. In Wirtschafts- und Banken­themen ist er sattelfest. Aber wenn man lange mit ihm diskutiert, be­ginnt er ideologisch zu argumen­tieren, und das ist hinderlich, um für eine Idee wie den EU-Beitritt Sympathien zu gewinnen.

In der Veranstaltungsreihe «Wohin treibt die Schweiz?» be­vorzugten Sie in der Anfangs­phase linke und gemässigt bürg­erliche Gesprächspartner. Die rechtskonservativen Exponenten kamen kaum zu Wort. Warum?

Ich bin der Ansicht, dass die rechts­konservativen Kreise der Schweiz einen Bärendienst erwiesen haben. Sie haben einen Keil ins Land ge­trieben, haben entscheidend zur Polarisierung beigetragen, und diese Polarisierung ist nicht gut für dieses Land. Im Übrigen bin ich der Mei­nung, dass diese Kreise in anderen Medien genug Raum erhalten, um ihre Ansichten zu verbreiten. Aber Sie haben es ja erwähnt: Mittler­weile hat auch Tito Tettamanti seine Kolumne in der «Zeit» – und auch andere, etwa Konrad Hummler, sind ausgiebig zu Wort gekommen.

Wohin es die Schweiz auch immer treibt – der Wunsch zur verklärenden Selbstdarstellung ist in weiten Teilen des Landes gross, wie etwa vor zehn Tagen die Zelebrierung des Eidgenös­sischen Schwingfests gezeigt hat. Zeugt das nicht von einem grossen Bedürfnis nach stärke­rem inneren Zusammenhalt?

Mir ist einfach aufgefallen, wie da etwas Heimattümelndes zelebriert wurde, ganz so, als ob man nicht mehr an die tatsächliche Schweiz glauben würde. Es ist eindrücklich, wie über dieses Fest berichtet worden ist, dabei aber kaum darüber gesprochen und geschrieben wurde, was für ein kommerzialisiertes Ereignis dieser Event geworden ist. Und mit welchen Mischeleien die Leute zu ihren Tickets gekommen sind. Das zeugt davon, dass da etwas von innen ausgehöhlt worden ist.

«Erstaunlicherweise ist die Macht des Stimmbürgers gestärkt worden.»

Ist dieses Gefühl der Grund, warum Sie in der neusten Ausgabe der «Zeit» der Frage nachgehen, was sich in der Schweiz in den letzten 30 Jahren verändert hat?

Nein, das war nicht unbedingt ausschlaggebend. Wir griffen vor einigen Monaten wieder mal zum Standardwerk «Wer regiert die Schweiz?» des Publizisten Hans Tschäni, das 1983 erschienen ist. Nun wollten wir wissen, ob und wie sich die Machtverhältnisse verscho­ben haben. Es ging uns dabei weni­ger darum, die Qualität der Politik zu beurteilen, sondern darum, die Veränderungen der Mechanismen zu zeigen. Tschäni hat vor 30 Jahren die Begriff «Filzokratie» und «Ver­bändedemokratie» geprägt, also eine Verbandelung von Wirtschaft und Politik festgestellt. Dieser Filz hat in verrauchten Hinterzimmern das Land regiert, und das wurde von der Bevölkerung akzeptiert. Heute ist die Macht atomisiert, der Einzelne hat weniger zu sagen. Damals sprach die Wirtschaft mit einer Stimme und nahm viel unmittelbarer als heute Einfluss auf die Politik. Viele Politiker machten auch gleichzeitig Karriere in der Wirtschaft. Für einen ehrgeizigen Menschen war das attraktiv. Das ist heute kaum mehr möglich. Die Schweiz wird nicht mehr wie eine private Firma geführt.

Wer hat an Macht gewonnen?

Erstaunlicherweise ist die Macht des Stimmbürgers gestärkt worden. Es gibt viel mehr Volksinitiativen, sie werden plötzlich angenommen und Referenden haben grössere Erfolgs­chancen. Alle, mit denen wir ge­sprochen hatten, sagten uns: Bei allen wichtigen politischen Geschäf­ten muss man heute die Volksab­stimmung mitdenken. Was uns auch erstaunt hat, ist der Umstand, dass die Macht der Gewerkschaften un­verändert stark geblieben ist. Sie haben immer noch eine ungeheure Referendumskraft – und Geld.

Die Macht wurde atomisiert, gleichzeitig hat der Einzelne mehr Einfluss. Wie geht das zusammen?

Das hat mit der Kleinheit unseres Landes zu tun: Mit ein paar Gleich­gesinnten und etwas Geld kann man etwas verändern. Bei der Abzocker-Initiative waren es mit Thomas Min­der und Claudio Kuster nur zwei Män­ner, die quasi im Alleingang die Initiative durchboxten. Das Problem dieser Entwicklung ist die disparate Interessenlage: Zwar kann der Einzelne etwas verändern, aber er tut das nur aus einem Eigeninte­resse. Es fehlt der Blick fürs Ganze.

Welche Rolle spielt die Verwaltung?

Immer noch eine sehr starke. Die Bundesverwaltung hat in den ver­gangenen Jahren eine eigentliche politische Agenda entwickelt. Man trifft Chefbeamte auch häufiger in der Wandelhalle.

Mit welchen Konsequenzen?

Ein Beispiel ist die Fabi-Vorlage zur Förderung des öffentlichen Verkehrs. Der Bundesrat wollte 3,5 Milliarden Franken für den Ausbau, die Verwaltung 6,5 Milliarden. Das geben die sogar zu! Als die Vorlage aus dem Bundesrat kam, begannen Mitarbeiter der Verwaltung die Parlamentarier direkt zu bearbeiten. Das ist ein Novum in der Schweizer Politik. Die Verwaltung war erfolgreich: Gegen den Willen des Bundesrats sind aus den 3,5 Milliarden 6,5 Milliarden geworden. Es gibt noch mehr Beispiele für die politische Agenda der Verwaltung. Bei kleinen Vorlagen etwa, bei denen die Verwaltung genau weiss, dass sie nie öffentlich werden, wird hintenrum für die eigenen Interessen lobbyiert.

Lässt sich das auch an Personen festmachen?

Ja. Wir haben während unserer Recherche festgestellt, dass es mehr Wechsel zwischen Verbänden und der Verwaltung gibt als früher. Ein Beispiel ist Ueli Stückelberger, lange Jahre Chefjurist im Bundesamt für Verkehr, und heute Direktor des Verbands für den öffentlichen Verkehr. Er hat als Chefbeamter mitgeholfen, die nun zurückgezogene VCS-Initiative zu lancieren, die wiederum als Druckmittel verwendet wurde, um die teurere Fabi-Vorlage durchzuboxen.

Sie sprechen über Verbände, die Wirtschaft, über die Verwaltung. Nicht aber über die Parteien.

Die sind auch seltsam schwach. Es fehlt ihnen das Geld.

Ausser sie können auf reiche Unterstützer zurückgreifen.

Aber auch hier funktioniert das System nur, wenn Eigeninteressen im Spiel sind. Wenn Blocher etwas möchte, dann hat die SVP das Geld. Wenn nicht, dann nicht. Man müsste ernsthaft über eine Parteienfinanzierung nachdenken.

«Die Schweiz sollte ihre Stellung ausserhalb der EU nutzen, um sich als ein Land zu profilieren, wo der Bürger frei ist.»

Wir rühmen uns immer, ein sehr egalitäres Land zu sein. Gleichzeitig gibt es eine Schicht von Eliten – die Verbände, die Verwaltung etc. – die das Land weitgehend regiert.

Aber gleichzeitig sind die Hürden für den Einzelnen, tatsächlich etwas zu bewegen, sehr tief. Das Problem ist unser Selbstbewusstsein: Die Schweiz müsste es schaffen, wieder eine Idee von sich zu entwickeln. Früher hatten wir das Rote Kreuz und die Guten Dienste – aber seit uns in diesem Bereich Konkurrenz erwachsen ist, ist dieses Selbstbild verloren gegangen. Wir haben heute keine Idee mehr, was die Schweiz eigentlich soll.

Haben Sie eine?

Eine Idee könnte sein, ganz patriotisch gesprochen, die Schweiz als Hort der Freiheit in Europa zu betrachten. Die Schweiz sollte ihre Stellung ausserhalb der EU nutzen, um sich als ein Land zu profilieren, wo der Bürger frei ist. Nicht eingeschnürt von Gesetzen, von Richtlinien, Verboten oder neugierigen Geheimdiensten. Wenn ich mit deutschen Lesern von uns spreche, spüre ich bei vielen eine Sehnsucht nach wirklicher Mitbestimmung. Nach Unabhängigkeit und Freiheit. Das müsste sich die Schweiz auf die Fahne schreiben.

Peer Teuwsen Der mehrfach ausgezeichnete Journalist Peer Teuwsen (Zürcher Journalistenpreis 1996, Journalist des Jahres 2012) ist seit 2008 Büroleiter der Schweizer Redaktion der deutschen Wochenzeitung «Zeit». Teuwsen (46) absolvierte die Ringier-Journalistenschule, studierte Germanistik und Philosophie, trat 1995 der Redaktion des «Tages-Anzeigers» bei und war bis 2006 stellvertretender Chefredaktor des «Magazins». Vor seinem Engagement bei der «Zeit» machte Teuwsen einen Abstecher zur «Weltwoche». Der deutsch-schweizerische Doppelbürger lebt in Ennetbaden im Aargau und ist Vater zweier Kinder.

Quellen

Interview mit Peer Teuwsen in der «Werbewoche»

Das Autorenprofil von Peer Teuwsen auf «Zeit Online» und beim Echtzeit Verlag.

Das Dossier «Wer regiert die Schweiz?» auf «Zeit Online».

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