Kurzinterview: «Fusspatrouillen können Gewalt verhindern»

SP-Grossrat Daniel Goepfert fordert in einem Vorstoss mehr uniformierte Polizisten an Wochenenden.

Daniel Goepfert

Die SP-Fraktion des Basler Grossen Rates steht hinter Daniel Goepfert, der in einem Vorstoss mehr uniformierte Polizisten an Wochenenden fordert.

Herr Goepfert, die SVP will mit der Sicherheitsinitiative dasselbe Ziel erreichen. Entdecken die ­Linken den Populismus der SVP?
Uns geht es um die Sache: Jugendliche können sich an Wochenenden nicht immer sicher fühlen. Dieses Problem packen wir unabhängig davon an, was andere Parteien tun. Ausserdem pro­fitiert nur eine Partei von Sicherheitsproblemen – und es ist nicht meine.

Das könnte sich jetzt ändern.
Wir wollen verhindern, dass alle Ausländer zu Sündenböcken werden.

Bisher hat Ihre Partei zum Thema Ausländergewalt geschwiegen.
Die SP hat das Thema bisher zu wenig beachtet. Mit dem Vorstoss zeigen wir, dass wir die Augen öffnen.

Die Basler Regierung hat bereits mehr uniformierte Polizisten ­versprochen. Braucht es da Ihr Engagement überhaupt noch?
Ich glaube nicht, dass Sicherheits­direktor Hanspeter Gass genau weiss, was an Wochenenden in der Innenstadt abgeht. Mir berichten es meine Schüler. Auf jeden Fall wollen wir ­keine einzelnen Uniformierten an ­ausgewählten Hotspots, sondern eine sichtbare Präsenz von Heuwaage bis Claraplatz, als Prävention und ­Anlaufstelle für Jugendliche.

Im Vorstoss schreiben Sie, die zunehmende Ausländerfeindlichkeit von Schweizer Jugendlichen müsse gestoppt werden. Glauben Sie, mehr Uniformierte reichen da?
Viele Jugendliche, die schon Opfer von Gewalt geworden sind, ­neigen zu Ausländerfeindlichkeit – ­sofern sie von Tätern mit Migrationshintergrund ­angegriffen wurden. Wenn weniger Gewalt vorkommt, gibt es auch weniger Ausländerfeindlichkeit. Und ich glaube, dass mehr Fusspatrouillen ­Gewalt verhindern können. Wir müssen aber auch dafür sorgen, dass Secondos bessere Berufschancen bekommen.

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Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 28/10/11

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