«lch bin zu jung für ein Altersprojekt auf dem Land»

2004 verliess Losang C. Barshee die Theater-Kantine – jetzt kommt er zurück.

Losang «Losi» C.Barshee ist zurück im Stadtleben. (Bild: zVg)

2004 verliess Losang C. Barshee die Theater-Kantine – jetzt kommt er zurück.

Kurz vor Silvester sorgte er mit der überraschenden Schliessung des Rest­aurants Lämmli in Metzerlen-Mariastein für Schlagzeilen. Dann war es ruhig um den Basler Gastronomen Losang Barshee (53) – allerdings nur kurz. Jetzt ist «Losi» wieder da – als Kantinenwirt des Theaters Basel.

Herr Barshee, nach etlichen Jahren in der Abgeschiedenheit kehren Sie ins hektische Stadtleben zurück – und erst noch an einen Ort, wo Sie schon waren. Warum?

Nach der Schliessung des «Lämmli» wollte ich eigentlich wieder eine Landbeiz eröffnen, fand aber keine. Per Zufall erfuhr ich, dass die Kantinenwirte im Theater Basel aufhören, und wurde gefragt, ob ich die Stelle übernehmen wolle. Ich entschied mich dafür.

Es heisst aber, man solle nie an einen Ort zurückkehren.

Das habe ich mir anfangs auch gesagt. Und gezögert. Doch dann überzeugten mich die Argumente, die für eine Zusage sprachen: Ich bin noch zu jung für ein Altersprojekt auf dem Land (lacht) – und achtzig Prozent meiner Gäste im «Lämmli» kamen aus der Stadt. Jetzt komme ich zu ihnen – und hoffe, den einen oder anderen Gast auch im Theater wieder anzutreffen.

Sie meinen, in der dortigen Beiz …

Ja. Schon als ich zum ersten Mal dort arbeitete, habe ich versucht, die Kantine für Externe zu öffnen. Das hat geklappt – längst nicht alle Gäste arbeiten beim Theater. So soll es bleiben. Es heisst zwar Kantine, soll aber ein gutes und günstiges Restaurant sein.

Sie sind Koch und betonen gern, wie leidenschaftlich Sie kochen. Kommen Sie als Wirt dazu?

Im Gegensatz zu früher werde ich keinen Küchenchef einstellen, sondern selber als solcher wirken.

Und nebenbei wie früher wieder an alle Partys gehen?

Nein, bestimmt nicht. Dafür bin ich zu alt (lacht wieder). Ausserdem habe ich eine wunderbare Freundin.

Quellen

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 17.02.12

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