So schillernd wie die Häuser, die dieses Papier planerisch umreisst, kommt die Museumsstrategie nicht daher. Soll sie auch gar nicht, denn inhaltlich steht die Museumsstadt Basel nach wie vor sehr gut da, was ein Blick ins aktuelle Ausstellungsprogramm eindrücklich bestätigt.
Dass die Basler Museen reibungslos funktionieren, ist keine Selbstverständlichkeit. Die finanzielle Krise des Kunstmuseums sorgte über Wochen für Schlagzeilen. So auch die Nachricht, dass der Bund sich finanziell gleich aus mehreren privaten Häusern zurückzieht und das Historische Museum sein Musikmuseum nur dank einer ausserordentlichen Spende zu retten vermochte.
Auf dem richtigen Weg
Der Kanton sieht sich also zu strategischem Handeln gezwungen. Es ist höchste Zeit.
Manch einer dürfte jetzt bemängeln, dass er in den 27 Seiten vergeblich nach der Wunderformel zur Lösung aller Probleme sucht. Aber die kann es gar nicht geben. Nicht übermütiges Vorpreschen ist gefragt, sondern ein pragmatisches Vorgehen und gut überlegte Hilfeleistungen für die finanziell kriselnden Museen. Mit den angekündigten Betriebsanalysen befindet sich das Präsidialdepartement auf dem richtigen Weg.
Hyperaktive Massnahmen haben bereits genug Schaden angerichtet – waren es doch gerade unüberlegte Handlungen, die das Kunstmuseum und das Historische Museum in die finanzielle Bredouille schlittern liessen. Beim Kunstmuseum hatte man nicht genügend darüber nachgedacht, wie das Haus den massiv erweiterten Betrieb meistern kann. Und das Historische Museum wollte das Präsidialdepartement auf Biegen und Brechen zu einem modernen Haus der Geschichte umwandeln.
Nur noch eines
Das vorgelegte Strategiepapier ist gut, weil es Wege umreisst und sie nicht aufdrängt. Weil es der Versuchung widersteht, die prinzipiell gut aufgestellte Basler Museumslandschaft umzugraben. Und weil es ein schlankes Papier ist.
Unter dem Strich bleibt aber die Frage: Warum – um Gottes Willen – waren sieben Jahre nötig, um diese Museumsstrategie zu Papier zu bringen?