So weit ist es gekommen mit diesem Verein: Dass man dem FC Basel gegen den FC Porto auch den Sprung in die Viertelfinals der Champions League zutraut. Es ist eine Frage von Können, des Umfeldes und der Mentalität, die sich diese Mannschaft angeeignet hat.
Paulo Sousa hat gesagt, dass er die Champions League gewinnen will. Gut, vielleicht nicht mit dem FC Basel, vielleicht noch nicht in dieser Saison. Aber er hat es mehr oder weniger unaufgefordert als Ziel formuliert, als er vor gut acht Monaten seine Arbeit in der Schweiz aufgenommen hat.
Den Wettbewerb der Besten in Europa gewinnen zu wollen, das kann sich einer vornehmen, der selbst zu den wenigen Spielern gehört, denen das mit zwei verschiedenen Clubs gelungen ist. Aber es ist natürlich kein Vorsatz, der sich für einen Schweizer Club geziemt. Dafür herrscht in diesem Land ein zu grosses realistisches Einschätzungsvermögen. Zumindest im Fussball.
Was das für heute Abend bedeutet? Den Mutigen gehört die Welt, würde man den Worten des Basler Trainers zufolge glauben. Ohne Furcht, mit offensiver Grundeinstellung, risikofreudig – so hat Sousa mit seiner Mannschaft schon in der Gruppenphase die entscheidenden Punkte gegen Liverpool geholt und gegen Real Madrid ein hinreissendes Heimspiel geboten. Der 0:1-Niederlage zum Trotz.
Porto werde, darauf hat Sousa am Vortag der Partie mehrfach hingewiesen, mit seinen Qualitäten den FCB in Bedrängnis bringen. Und der FCB-Coach setzt dagegen, dass sein Team die Mittel besitzt, sich aus diesen Schwierigkeiten zu befreien und dem Gegner selbst zuzusetzen. Das kann man als Floskeln abtun, aber der FC Basel hat es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder geschafft, genau das zu tun: An seine eigenen Stärken zu glauben. Und diesen Glauben den Gegenüber spüren zu lassen.
So ging es immer weiter. So wurden die Grenzen des Vorstellbaren immer weiter verschoben. Es muss nicht der Gewinn der Champions League sein, aber die Viertelfinals, die scheinen greifbarer als vor drei Jahren im selben Stadium des Wettbewerbs gegen Bayern München. Was es braucht, ist eine vernünftige Tagesform und ein Schuss Wettkampfglück. Den Rest hat diese Mannschaft, hat dieser Verein im Rucksack.