Weshalb es keine Rolle spielen darf, ob die Täter «Allahu Akbar!» riefen.
Es war ein Angriff von grösster Brutalität, wie wir ihn in Westeuropa seit dem Attentat von Anders Breivik nicht mehr erlebt haben. Welchem Wertebild folgen solche Menschen? Was treibt sie zu einer solchen Tat? Was für Folgen hat diese für die Meinungsfreiheit?
Es stellen sich viele wichtige Fragen. Doch für die Medien und die digitale Öffentlichkeit ist ein Detail von grösster Bedeutung:
«Allahu Akbar!» sollen die maskierten Männer kurz vor ihrer Flucht gerufen haben. «Gott ist gross, und wir haben den Propheten gerächt.» Mit diesem Hinweis beginnen Nachrichtensprecher und Onlineredakteure ihre Beiträge. So, als ob sich die Tat damit erklären liesse. Doch damit verhelfen sie den Attentätern erst zu ihrem eigentlichen Sieg.
In die Hände der Attentäter und Islam-Gegner
Denn das war von Anfang an ihre Absicht: Sich selber als Rächer ihres Propheten inszenieren und die Bluttat im Namen ihrer Religion rechtfertigen.
Die Medien wiederholen diese Selbstinszenierung, ohne zu hinterfragen, und stellen sich damit in den Dienst der Attentäter. Damit spielen sie nicht nur diesen in die Hände, sondern auch allen Islam-Gegnern und selbsternannten Beschützern des Abendlandes.
Wenn aber zwei junge Männer wegen ein paar Zeichnungen ein Massaker verüben, sind sie an erster Stelle Mörder und Wahnsinnige. So sollten wir sie auch nennen und ihnen nicht den Gefallen tun und sie als religiöse Märtyrer darstellen.