200 neue Parkplätze für das Wettsteinquartier

Unter dem Landhofareal soll ein Quartierparking mit 200 Plätzen entstehen. Der Kanton Basel-Stadt sucht nun einen privaten Investor für dieses Bauprojekt. Auf die gesetzlich eigentlich vorgeschriebene Kompensation durch einen Abbau von Parkplätzen im öffentlichen Raum will die Regierung verzichten.

Unter dem Landhofareal soll ein Quartierparking mit 200 Plätzen entstehen.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Unter dem Landhofareal soll ein Quartierparking mit 200 Plätzen entstehen. Der Kanton Basel-Stadt sucht nun einen privaten Investor für dieses Bauprojekt. Auf die gesetzlich eigentlich vorgeschriebene Kompensation durch einen Abbau von Parkplätzen im öffentlichen Raum will die Regierung verzichten.

Der Parkplatzdruck im Wettsteinquartier ist gross. So gross, dass die Aufhebung von zehn Parkplätzen in der Wettsteinallee unter den Anwohnern, die sich eigentlich über die Pflanzung von zwölf Bäumen freuen könnten, Katastrophenstimmung aufkommen lässt. Ein Problem stellt die wachsende Zahl von Autopendlern zum Roche-Areal dar. Ausgerüstet mit Besucherparkkarten, die man für nur zehn Franken pro Tag an den BVB-Billettautomaten lösen kann, besetzen sie Parkplätze in der blauen Zone.

«Insbesondere in den Zeiten unter der Woche zwischen 7.00 und 9.00 Uhr besteht eine erhöhte Nachfrage nach Parkplätzen, da viele Anwohnende noch nicht zur Arbeit gefahren, aber Mitarbeitende sowie Besucherinnen und Besucher der umliegenden Firmen bereits auf Parkplatzsuche im Quartier sind», schreibt die Basler Regierung in einer Medienmitteilung. Eine Umfrage habe ergeben, dass in diesem Gebiet bei privaten Parkplatz-Anbietern relativ lange Wartelisten bestünden.

Auf Kompensation verzichten

«Mit dem Quartierparking unter dem Landhof soll der Parkplatzmangel im Wettsteinquartier behoben werden», schreibt die Regierung weiter. Der Kanton will aber nicht selber als Bauherr auftreten, sondern sucht einen privaten Investor und Betreiber. Das Parking mit 200 Plätzen soll über den Kreisel Wettsteinallee/Riehenring an das umliegende Strassennetz angebunden werden. Laut Regierung sei keine nennenswerte Mehrbelastung des umliegenden Strassennetzes zu befürchten.

Gemäss Paragraf 74 des Bau- und Planungsgesetzes müssten diese Plätze zu 60 Prozent auf Allmend kompensiert werden. Das würde den Abbau von 120 Plätzen entlang der Strassen bedeuten. Die Regierung möchte in diesem Fall nun eine Ausnahme machen: «Aufgrund des ausgewiesenen Mangels an Privatparkplätzen im Quartier hat der Regierungsrat entschieden, auf eine Kompensation der neu erstellten unterirdischen Parkplätze im öffentlichen Raum zu verzichten», heisst es in der Mitteilung. Laut Gesetz kann der Regierungsrat solche Ausnahmen «in jenen Quartieren bewilligen, in denen der Mangel an Privatparkplätzen ausgewiesen ist».

Parkgestaltung verschoben

Das angedachte Parkingprojekt hat auch Auswirkungen auf die Neugestaltung des Landhofareals. Die Regierung spricht davon, dass der Bau des Parkings mit dem Projekt zur Öffnung und Neugestaltung des Landhofs koordiniert werden müsse. Geplant ist ein wilder Stadtgarten. Das Spielfeld bleibt gemäss Projekt in voller Grösse bestehen, ebenso die Stehtribüne. Das Tribünengebäude hingegen soll abgerissen werden und einem Quartiertreffpunkt weichen.

Nächster Artikel