Gleichstellung für Frauen und Männer existiert seit 25 Jahren. Das feierte die Stabsstelle des Baselbieter Regierungsrats am Donnerstag ausgiebig.
Gestern feierte die Fachstelle Gleichstellung für Frauen und Männer ihr 25-jähriges Bestehen. Seit einem Vierteljahrhundert setzt sich die regierungsrätliche Stabsstelle für die Gleichstellung von Mann und Frau ein, für Lohngleichheit im Beruf etwa oder gegen direkte oder indirekte Diskriminierung in Geschlechterfragen.
Mit einem Frauenstadtrundgang durch Liestal leitete das fünfköpfige Team die Feierlichkeiten ein. Der Ausgangspunkt auf dem Emma-Herwegh-Platz war kein Zufall. Er ist benannt nach jener Frau, die sich schon vor über 100 Jahren für die Frauenrechte eingesetzt hat. Mit dem Rundgang spannte die Fachstelle den Bogen über Kunst und Kultur bis ins Heute.
Im Hotel Engel schliesslich fand die Feier statt, eingebettet in die akustisch einstudierten Glückwünsche zahlreicher Gratulierender. Die Medien- und Theaterfalle Basel setzte die Gleichstellungsentwicklung witzig ins Szene. Sie illustrierte etwa den Familienalltag aus der Gründerzeit der Fachstelle oder fingierte die Selektion eines Bewerbers für die Gleichstellung im Jahr 2035.
Wichtige Forschung
Unter der Moderation vom Frau-Mann-Gespann Cornelia Kazis (Kulturredaktorin SRF) und Matthias Zehnder (Chefredaktor bz) präsentierte Brigitte Liebig aktuellste Ergebnisse aus dem Nationalen Forschungsprogramm zur Gleichstellung NFP 60, das im Mai erschienen ist. Sie ist die Präsidentin der Leitungsgruppe, die für die Publikation verantwortlich ist. 21 Forschungsprojekte werden darin vorgestellt.
Sabine Kubli, Leiterin der Fachstelle, lobte die Publikation: «Zahlen, Daten, Fakten und die Forschung von heute sind wichtig für unsere Arbeit. Sie widerspiegelt die Komplexität der Geschlechterfragen und zeigt die Widerstände auf.» Sie ist überzeugt, dass die Forschung neue Impulse in ihrer täglichen Gleichstellungsarbeit ermögliche.
Auch Regierungsrat Anton Lauber äusserte sich positiv zum NFP 60. Neben Gleichstellung als moralischen Imperativ betonte er ihre Notwendigkeit im Rahmen der Wirtschaftsoffensive.
Im anschliessenden Podiumsgespräch stellten sich Samira Juso-Präsidentin Samira Marti, Markus Meier von der Wirtschaftskammer, Alexandra Hänggi von der Gruppe 14. Juni sowie Walter Grisenti vom Männerbüro beider Basel gegenseitig kritische Fragen rund um die Gleichstellung.
«Für uns war das Jubiläum eine Gelegenheit, zu ernten; einen Blick in die Vergangenheit zu werfen, die Positionen von heute zu diskutieren und mit viel Unterstützung und Impulsen in die Zukunft zu gehen», erklärte Sabine Kubli.