Nach jahrelanger Verzögerung wird am 23. April der Veloweg zwischen der Dreirosenbrücke und Huningue eröffnet. Wegen der laufenden Lindan-Sanierung allerdings nur an den Wochenenden.
Mit einem Querstrich hat ein Elsässer Scherzbold auf der Infotafel in Huningue aus dem «Mise en service juin 2015» ein «2045» gemacht und somit die Eröffnung des Velowegs von der Dreirosenbrücke bis nach Huningue in weite Ferne gerückt.
Tatsächlich hat die Fahrradverbindung von der Dreirosenbrücke/Novartis-Areal bis nach Huningue unzählige Verzögerungen erfahren. Als letztes kamen toxische Lindan-Funde und deren aufwendige Sanierung dazu. Sie haben die Eröffnung um weitere zwei Jahre nach hinten geschoben.
So viel Verzögerung gabs dann auch wieder nicht. (Bild: Stephan Dietrich)
Doch am 23. April ist es so weit. Dann ist die feierliche Eröffnung des Elsässerrheinwegs, so die offizielle Bezeichnung der binationalen Veloverbindung. «Weg» ist angesichts der Kosten von 28 Millionen Franken wohl etwas untertrieben. Bei einer Länge (auf Schweizer Seite) von circa 550 Metern macht das 50,9 Millionen Franken pro Kilometer. Da können viele Schweizer Autobahnkilometer nicht mithalten.
Von den 28 Millionen Franken entfielen 13 Millionen Franken auf Baumeisterarbeiten und rund sieben Millionen Franken auf die Kalksteinverkleidung, die mit dem Veloweg nicht direkt zu tun haben. Der Rest seien Ausstattungen, Pflanzungen, Baunebenkosten und Honorare, erklärt Daniel Hofer, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt.
Immerhin hat der Bund im Rahmen des Agglomerationsprogramms 3,4 Millionen Franken zur stolzen Bausumme beigetragen. Wegen der laufenden Lindan-Sanierung bleibt der Veloweg auf französischer Seite aus Sicherheitsgründen werktags bis auf Weiteres gesperrt.
Hier führt der künftige Veloweg auf der Grossbaselseite entlang. (Bild: Stephan Dietrich)
Während auf französischer Seite die Arbeiten für den Veloweg weitgehend abgeschlossen sind, wird auf Schweizer Seite bis zu letzten Minute gearbeitet. Nach der Eröffnung des Velowegs entsteht am linken Rheinufer für Velofahrer und Fussgänger eine durchgehende Passage von Birsfelden bis zur Dreiländerbrücke. Einzige Ausnahme: der Münsterhügel. Die Errichtung eines Stegs haben die Stimmenden vor zwei Jahren abgelehnt.
Auf Kleinbasler-Seite kommen Velofahrer und Fussgänger bei der Einfahrt zu den Hafenbecken nicht mehr weiter als bis zum Dreiländereck. Im nächsten Agglomerationsprogramm ist die Errichtung einer Brücke zwischen Dreiländereck und der Schusterinsel geplant. Wann sie fertiggestellt wird, ist offen.