7 Alternativen zur Meisterfeier auf dem Barfi

Am Wochenende könnte die nächste FCB-Meisterfeier auf dem Barfi stattfinden. Nach sieben Titeln in Folge wäre es Zeit für etwas Abwechslung.

Schon wieder Pyros auf dem Barfi? Das muss nicht sein.

(Bild: Roland Schmid)

Am Wochenende könnte die nächste FCB-Meisterfeier auf dem Barfi stattfinden. Nach sieben Titeln in Folge wäre es Zeit für etwas Abwechslung.

Dreimal Barfi könnte es dieses Jahr für FCB-Fans heissen: Schon am Sonntag könnte der FC Basel nämlich den nächsten Meistertitel holen – und dann würde auf dem Barfi spontan gefeiert. Darauf folgt die offizielle Feier und, wer weiss, vielleicht auch noch die für den Sieg im Schweizer Cup.

Wenn der FCB gewinnt und YB nicht: Eine provisorische Verabredung auf dem Barfi für Sonntag nach halb vier

Dreimal Barfi – nach 15 Mal feiern auf eben diesem Platz in den vergangenen acht Jahren: Das kann auch dem glühendsten FCB-Anhänger etwas zu eintönig werden.

Deshalb macht die TagesWoche sieben Vorschläge, wo es FCB-Fans dieses Jahr so richtig krachen lassen können:

Feiern, wo’s Platz hat – im Stücki Shoppingcenter

Die Stücki-Verantwortlichen dürfte es freuen: Wo sonst nur Schaufensterpuppen rumstehen, stehen und «gumpen» plötzlich echte Menschen herum. Pyros zünden bei Esprit, vor der Migros einen lauwarmen Energydrink schlürfen, bei Toys’r’us ins Bälle-Bad pinkeln – so wird die Tour im Shoppingcenter wirklich zum versprochenen «Erlebnis».

Der gewiefte Fan kauft sich gleich nebenan bei Ochsner Sport das neue Auswärtstrikot, lässt sich bei Gidor eine Massimo-Ceccaroni-Gedenk-Glatze rasieren und bucht bei L’Tur den Flug zum nächsten internationalen Auftritt.

Und alle sind zufrieden: Stücki-Verantwortliche, Ladenbesitzer, Fans und Innenstadt-Bewohner.

Harassenlauf ins gastfreundliche Baselbiet

Der Begriff Muttenzerkurve besagt es deutlich: Der FC Basel ist auch ein FC Baselland – auch wenn dies nicht so explizit gesagt wird. Also raus aus der Stadt, rein in die Agglo: Das ist das Motto vom Harassenlauf revisited. Beim Stadion decken sich die feiernden FCB-Fans mit Bier-Harassen ein und laufen, begleitet von freundlichen Polizeihelikoptern, bis die Flaschen leer und die Lampen gefüllt sind.

Ziel ist ein Feld zwischen Reinach und Aesch. Dort soll es genügend Grünfläche geben – und vor allem gastfreundliche Bauern, die als Alternative zum «Eidgenössischen» vielleicht ein lokales Sportfest bevorzugen.

Meisterfeier «dr Rhy durab»

Die Fans rufen: «Wär nid schwimmt, dä isch kai Basler» und lassen sich auf ihren rotblauen Schwimmsäcken den Rhein hinabtreiben. Hartgesottene beginnen die nasse Tour direkt beim Stadion, schwimmen und waten die Birs hinunter übers Birsköpfli in den Rhein und steigen am Klybeckquai wieder aus dem Wasser. Die Spieler fahren bequem im Gummiboot-Korso neben den Schwimmern her.

Das Beste an dieser Variante: Pyros zünden ohne Sicherheitsbedenken.

Nach der Uni will Liestal auch die Meisterfeier ins Stedtli holen

Was Politiker bei der Universität fordern, soll nun auch beim Fussball passieren: Liestal wird zum Zentrum der FCB-Fankultur. Am Bahnhof, vor dem Stadttor, hinauf bis zur Bad Schauenburg drängen die Fan-Horden in alle Gassen und Strassen. Endlich brennts im Stedtli auch mal dann, wenn nicht gerade Chienbäse ist.

Nach dem erfolgreichen Fest ereifert sich der Baselbieter Regierungsrat zur Forderung: Jedes zweite FCB-Heimspiel soll auf der Fussballwiese neben dem Gitterli-Schwimmbad stattfinden – schliesslich zahle man ja bereits die Hälfte der Polizeieinsatzkosten.

Rekord-Feier auf dem Balkon

Diese Variante dürfte am wenigsten Konfliktpotenzial bieten: Nach dem Spiel gehen die Fussballfans schön nach Hause, öffnen auf dem Balkon eine Dose Bier und singen: «Vo dr Rhygass bis zum Spaledoor, singt die ganzi Stadt im Chor. Na, na, na, he, he, he.»

Wenn alle Balkone gefüllt sind, starten die Anhänger von dort aus die längste Laola-Welle der Welt – vom Dreiländereck bis weit über den Hauenstein! – der Eintrag ins «Guinness-Buch» der sinnvollen Weltrekorde ist garantiert.

Sächsilüüte-Platz, damit die Zürcher auch mal wieder ein Fussballfest erleben

Zugegeben, diese Idee ist ein bisschen gemein und hinterlistig – zumal der FC Zürich sich ja noch ein bisschen gedulden muss, bis er seinen Wiederaufstieg in die oberste Liga feiern kann. Aber nur auf den ersten Blick, denn sie hat auch etwas Prickelndes: Die Fussballstadt Basel besucht Downtown Switzerland – und das am Vorabend des eigentlichen Sächsilüüte-Umzugs.

Aber man stelle sich die berührenden Momente vor, wenn sich die durch die achtfache Meisterschaft geläuterten und eingemitteten Basler Fans und ihre Zürcher Kontrahenten auf friedliche und freundschaftliche Art die Hände reichen, und alle zusammen ein grosses Fussballfest feiern. Auf dem Sächsilüüte-Platz könnte das mit den FCZ-Fans ja eventuell gar klappen. Da nervt man vor allem die vom See – GC. Aber von denen schreiben wir hier nicht weiter.

Zum Cüpli-Plausch ins «Trois Rois»

Weil nach acht Meisterfeiern in Serie eh die Luft draussen ist und nur noch wenige ganz eingefleischte, ganz echte Fans Lust auf das Fest haben, wäre ein gediegener Cüpli-Plausch im «Trois Rois» eine wunderbare Alternative. Da wird nicht «gegumpt», die Pyros werden bis zur nächsten Saison eingemottet. Klöpfen tun nur die Champagnerkorken.

Und beim diskreten Anstossen raunt man sich zu: «Ah, hesch dr zwaiti Schtäärn am Revers scho aagnaiit.»

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Haben Sie auch eine Idee für eine alternative Meisterfeier? Dann schreiben Sie an redaktion@tageswoche.ch, Betreff: Meischterfyyr.

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