Am Sonntagabend brennts in Pratteln

Mit dem «Schneemaa» und dem Fasnachtsfeuer am Mayenfels zeigt sich die Prattler Fasnacht von ihrer pyromanischen Seite.

Still aus dem Video über die Verbrennung des «Schneemaas» von Kurt Suter

Mit dem «Schneemaa» und dem Fasnachtsfeuer am Mayenfels zeigt sich die Prattler Fasnacht von ihrer pyromanischen Seite.

Am Sonntagabend steht nicht nur Liestal mit dem «Chienbäse» ganz im Zeichen des Feuers. In Pratteln lodern dann ebenfalls die Flammen. Um 19 Uhr brennt am Mayenfels ein imposantes Fasnachtsfeuer. Und um 19.30 Uhr setzt sich im Dorfkern ein Fackelzug in Bewegung und gibt dem Highlight der «Prattler Fasnachtspyromanie», dem «Schneemaa», das letzte Geleit. Dessen Verbrennung findet anschliessend auf dem Schulhausplatz Grossmatt statt. 

Die Prattler scheinen das Feuern im Blut zu haben. Das Heimatkundebuch von 2003 bemerkt dazu: «Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde der allererste Holzstoss fürs Fasnachtsfeuer auf dem ‹Schutthuffe› ob dem Geisswald errichtet. Gab es dann zeitweise bis fünf Fasnachtsfeuer – für die ‹Rümpler›, die ‹Usserdörfler›, die ‹Schweizerhälleler›, die ‹Neu-Prattler› und für die in der Breite –, so ist es heute noch ein Feuer, das unter dem Mayenfels unterhalten wird.» Anfang der 1960er-Jahre kam man dann auf die Idee, einen «Schneemann» zu verbrennen.

Der «Schneemaa» wird jeweils mit viele Liebe gebaut, wie das Video von Fritz Gerber (oben) sehr schön zeigt. Dabei achtet man darauf, dass das Symbol des Winters schliesslich auch gut brennt und mit gehörigen Donnerschlägen den Flammentod findet.

Das Ende des «Schneemaa» bedeutet im Übrigen keineswegs das Ende der Prattler Fasnacht. In diversen Beizen und Cliquenkellern geht es nun erst richtig los – getreu dem Fasnachtsmotto 2014 «Prattele isch nachtaktiv».

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