Die Koordinationsstelle Frühe Förderung im Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt ist für die Vernetzung und die Abstimmung aller kantonalen Massnahmen im Frühbereich verantwortlich. Die Angebote sind vielfältig – wie das Informations- und Beratungszentrum «Freie Strasse 35» zeigt.
Dort, wo Väter normalerweise ihre Einkaufsbummel machen und Mütter ihre Bankgeschäfte erledigen, empfängt das Informations- und Beratungszentrum «Freie Strasse 35» werdende, frische oder bereits erfahrenere Eltern mit unterschiedlichsten Bedürfnissen. «Bei uns sind alle herzlich willkommen. Wir bieten Eltern die einmalige Möglichkeit, an einem einzigen Infodesk mehrere Anliegen gleichzeitig anzubringen», sagt Regula Weber von der Vermittlungsstelle Tagesheime.
Das ist deshalb möglich, weil sich in den Räumlichkeiten nicht nur die Vermittlungsstelle befindet, sondern auch die Geschäftsstelle Tagesfamilien, die Mütter-und-Väter-Beratung, die Fach- und Kontaktstelle für Spielgruppen und das Frühförderprogramm «schritt:weise». «So können wir Eltern schnell zur richtigen Ansprechperson im Haus weiterleiten. Das wird geschätzt, weil Eltern selten nur ein Anliegen haben und deshalb froh sind, finden sie alles an einem Ort», erläutert Weber das Konzept dahinter.
Das Angebot «Freie Strasse 35» wird wie alle anderen Massnahmen im Frühbereich von der Koordinationsstelle Frühe Förderung im Erziehungsdepartement Basel-Stadt betreut und mit anderen Angeboten abgestimmt. Damit unterstreicht der Kanton sein Anliegen, möglichst niederschwellige und präventiv wirksame Regelstrukturen im Bereich der frühen Förderung zu schaffen und zu unterstützen.
Für alle Fragen offen
Eine Mutter, die dieses professionelle und zugleich unkomplizierte Zusammenspiel zu schätzen gelernt hat, ist Bettina Kohler, die bei Hausbesuchen ihrer Hebamme über das Angebot an der Freien Strasse informiert worden war. «Ich bin zum ersten Mal Mutter geworden und hatte davor kaum Erfahrung im Umgang mit Kleinkindern, weil es in meinem Umfeld kaum welche gibt. Entsprechend viele Fragen sind im Verlauf der Schwangerschaft und nach der Geburt von Lena Mara aufgetaucht», so die junge Mutter des neun Monate alten Mädchens. Schon bei der Suche nach einem geeigneten Betreuungsplatz in einem Tagesheim habe sie sich bei der Vermittlungsstelle gemeldet. «Ich habe gehört, damit müsse man früh beginnen. Umso erstaunter war ich, als mir unkompliziert und zügig ein gutes Plätzchen organisiert wurde», so Kohler.
Bald danach habe sie auch die Dienstleistungen der Mütter- und Väterberatung in Anspruch genommen. Dieser persönliche Kontakt zu ausgebildeten Fachleuten sei ihr enorm wichtig, «denn der Informationsdschungel im Internet verunsichert eher, als dass er hilft. Hier kann man auch einmal spontan vorbeikommen. Und wenn gerade niemand frei ist, kann man zumindest in geschützter Atmosphäre stillen.» Regula Weber freut sich über das Lob: «Wir finden für fast alle Anliegen eine Lösung. Und wenn nicht, wissen wir, wohin wir die Eltern ausserhalb unseres Hauses verweisen können.»
Unterschiedlichste Anliegen
Die Anliegen, die an die Fachpersonen herangetragen werden, sind so unterschiedlich wie die Eltern selbst. Sie sind auf der Suche nach einem Tagesheim, haben Unklarheiten im Zusammenhang mit Spielgruppen oder ganz persönliche Fragen an die Mütter- und Väterberaterinnen. «Eltern mit oder ohne Migrationshintergrund unterscheiden sich in vielen Dingen nicht gross voneinander. Wenn es etwa um die Suche nach einem Betreuungsplatz geht, sind die Abweichungen zwischen Familien aus einkommensstarken und solchen aus sozial schwächeren Schichten viel grösser als zwischen Nationalitäten», hält Weber fest. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung weiss sie genau, was junge Väter und Mütter bewegt. Weil diese Qualität auch alle anderen Anbieterinnen im Hause auszeichnet, leisten die Fachpersonen einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung der unterschiedlichsten Angebote im Umgang mit kleinen Kindern und zu einer optimalen Unterstützung ihrer Eltern.
Weitere Informationen:
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Dieser Beitrag wurde uns von der Migrationszeitung MIX (Ausgabe 26, Mai 2014) zur Verfügung gestellt. Die MIX ist ein Gemeinschaftsprodukt der Kantone BS, BL, BE, GR und SO zur Information und Versachlichung der Diskussion rund um das Thema Integration. Im Kanton Basel-Stadt wird die MIX durch das Präsidialdepartement, Fachstelle Diversität und Integration in der Kantons-und Stadtentwicklung, und im Kanton Basel-Landschaft durch die Sicherheitsdirektion BL, Fachbereich Integration, unterstützt.
Artikelgeschichte
Dieser Beitrag wurde uns von der Migrationszeitung MIX (Ausgabe 26, Mai 2014) zur Verfügung gestellt. Die MIX ist ein Gemeinschaftsprodukt der Kantone BS, BL, BE, GR und SO zur Information und Versachlichung der Diskussion rund um das Thema Integration. Im Kanton Basel-Stadt wird die MIX durch das Präsidialdepartement, Fachstelle Diversität und Integration in der Kantons-und Stadtentwicklung, und im Kanton Basel-Landschaft durch die Sicherheitsdirektion BL, Fachbereich Integration, unterstützt.