Wer am Basler Rümelinsplatz vorbeikommt, dem begegnet seit Freitag eine Wand mit Bilderrahmen. Mit seiner neusten Aktion will der Verein Instandbelebung Rümelinsplatz den verwahrlosten Platz wieder zu einem Anziehungspunkt machen.
Kaum waren am Freitagmittag alle Bilderrahmen aufgehängt, fand die neueste Aktion auf dem Basler Rümelinsplatz bereits grossen Anklang.
Ein Schild klärt die Passanten auf: «Belebt den Rümelinsplatz neu. Hinterlasst eine Spur.» Das liessen sich einige Kinder nicht zweimal sagen: Sie legten gleich los.
In über 20 Rahmen vor dem leerstehenden Gebäude am Rümelinsplatz 1 darf man sich nun frisch von der Leber weg ausleben. Für Stifte, Post-Its oder Klebestreifen ist gesorgt.
Die Bilderrahmen-Aktion wird vom Verein Instandbelebung Rümelinsplatz (VIBR) durchgeführt. «Es ist eine interaktive Angelegenheit. In die verschiedenen Rahmen kann die interessierte Bevölkerung physisch etwas posten», erklärt Vereinspräsidentin Marianne Pfister. Es sei so etwas wie ein «analoges» Facebook.
Ob gross oder klein: Die Rahmen sind in unterschiedlichen Höhen aufgehängt, das passt. (Bild: J. Schraner)
Im Verein VIBR sind Anwohner, Ladenbesitzer und Eigentümer rund um den Rümelinsplatz organisiert. Sie wollen die Standortattraktivität des Platzes wieder stärken. «Viele Menschen gehen über den Platz, er war einmal ein Anziehungspunkt», sagt Pfister.
Doch heute prägen vor allem Baustellen und Wildparkierer das Ortsbild: So lädt kein Platz zum Verweilen ein. Hinzu kommt die «tote Ecke» vor dem Rümelinsplatz 1; die Liegenschaft ist schon seit vier Jahren ungenutzt.
Der Platz soll wieder Anziehungspunkt werden
Der Kanton Basel-Stadt plant einen Architekturwettbewerb, um den Rümelinsplatz längerfristig umzugestalten. Der Verein VIBR wird dazu die Interessen der Anwohner und Ladenbesitzer einbringen.Bis aber ein konkretes Projekt steht, soll der Platz mit Aktionen belebt werden.
Die Rahmenwand ist kaum zu übersehen. Viele Vorbeigehende schauen sich die Sache deshalb genauer an. «Ich finde solche Aktionen super, sie beleben den Platz», meint eine Passantin und erzählt vom «Wunschbaum», der ihr auch sehr gefallen habe.
Der «Wunschbaum» war die erste Aktion, die der Verein in der Vorweihnachtszeit durchführte. Am «Weihnachtsbaum» konnte die Bevölkerung ihre Wunschzettel anhängen.
Die Reaktionen auf den Baum seien überwältigend gewesen, sagt Pfister. Zuletzt sei dieser bis auf den letzten Zweig mit Zetteln behängt gewesen. «Die Wünsche haben wir archiviert. Noch ist offen, was mit ihnen geschieht.»
Auch die Rahmenwand wird nicht ewig währen, sondern irgendwann einer neuen Idee Platz machen. Klar ist aber noch nichts. «Weitere Aktionen hängen auch davon ab, was mit der Liegenschaft am Rümelinsplatz 1 künftig passieren wird», erklärt Pfister. «Wir müssen uns für die Aktionen jeweils mit dem Eigentümer der Liegenschaft absprechen.»
Der Verein möchte jetzt grösser werden und ist auf der Suche nach Sponsoren. Einige Interessenten hätten sich nach der «Wunschbaum»-Aktion bereits gemeldet.
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Am Dienstag, 13. Januar findet in der Galerie Eulenspiegel eine Informationsveranstaltung für Anwohner statt, in der sich der Verein Instandbelebung Rümelinsplatz vorstellen und das Tiefbauamt über nächste Bauetappen informieren wird.
Wer den Verein finanziell unterstützen möchte, kann das über das folgende Spendenkonto tun: 61-549845-3, IBAN CH95 0900 0000 6154 9845 3