Angst vor Heiligabend? Fürchtet euch nicht, der Weihnachtsknäck weiss Rat

Alle Jahre wieder raubt uns Weihnachten im «trauten Kreis» der Familie Nerven und Verstand. Doch diesmal wird alles anders: Dank Weihnachtscoach Knackeboul! Er beantwortet die zehn existenziellsten Fragen zu Heiligabend und liefert Ratschläge – lebensnah, wirksam und vor allem: alkoholgetränkt.

Zauberkugel, Zauberkugel, erfülle uns mit Weisheit. Oder Schnaps.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Alle Jahre wieder raubt uns Weihnachten im «trauten Kreis» der Familie Nerven und Verstand. Doch diesmal wird alles anders: Dank Weihnachtscoach Knackeboul! Er beantwortet die zehn existenziellsten Fragen zu Heiligabend und liefert Ratschläge – lebensnah, wirksam und vor allem: alkoholgetränkt.

1. Wie lösen wir als Scheidungseltern die Frage aller Fragen: Wo verbringt das Kind Heiligabend – beim Vater oder bei der Mutter?

Um im biblischen Kontext zu bleiben, würde ich das Salomon-Style lösen: Die Grossmutter droht in Anwesenheit beider Elternteile mit sofortiger Entzweiung des Kindes durch das Schwert und dieses feiert schlussendlich bei dem Elternteil, das mehr geweint hat bei der Vorstellung. 

2. Und was mache ich als armes Scheidungskind, wenn Mutter und Vater die Entscheidung mir überlassen?

Du feierst bei dem Elternteil, das dich aufgezogen hat – also bei der Mutter. Der Vater kann weder treu bleiben noch kriegt er den Weihnachtsbaum so schön hin.

3. Die kleine Sonja spielt jedes Mal Blockflöte. Wie überleben das unsere Ohren?

Viel Wein oder Schnaps in den Mund und Kerzenstummel in die Ohren. Dann immer schön lächeln und entrückt ins Leere starren.

4. Onkel Ernst glüschtelt immer die Nichten an, was machen wir dagegen?

Onkel Ernst kriegt ein dreistündiges Privat-Konzert bei der kleinen Sonja. (Natürlich unter Aufsicht der schwerhörigen Oma).

5. Jedes Jahr heisst es: Wir verzichten auf Geschenke. Wie bringe ich die Grossmutter dazu, dass auch sie sich daran hält?

Es hilft nichts. Sie hört es nicht. Du weisst schon, die Ohren. Ausserdem verwechselt sie dich ja sowieso mit deinem kleinen Bruder. Also einfach Wollsocken in Empfängnis nehmen – mit einem Gesichtsausdruck analog zu Sonjas Flötenkonzert.

6. Was kann man schenken, ohne unhöflich zu sein, wenn man sich weder in Unkosten stürzen noch stundenlang Zeit investieren kann?

Tanten kann man lange drücken, ihnen Komplimente machen und ihren Geschichten lauschen. Onkel kann man einen Handschlag geben, fragen, ob sie trainiert haben, und sich mit ihnen betrinken. Kinder kann man herumwirbeln und bei Babys reicht manchmal das Alu-Papierchen vom Zigi-Päckli – damit können sie sich stundenlang verdörlen.

7. Darf man an Weihnachten eigentlich Scherze über Jesus machen, wenn auch Gläubige beim Baum sitzen?

Gläubige dürfen nicht beim Baum sitzen. Der Weihnachtsbaum ist ein heidnisches Relikt. Echte Christen meiden ihn. Du kannst also verbal drauflos kreuzigen.

8. Wie kann man der Tante sagen, dass man gerne ein Festchen rund um einen schönen Baum hat, aber auf diese langweilige Weihnachtsgeschichte verzichten kann?

Ganz einfach: Der Tante sagen, dass die Geschichte am besten wirkt, wenn sie als Schlusspunkt ganz am Ende der Feier gesetzt wird. Bis dahin ist entweder die Tante so betrunken, dass ihre Darbietung lustig bis unmöglich wird. Oder alle andern sind so betrunken, dass sie sie ertragen.

9. Wie kriegen wir die Gäste dazu, mit uns Weihnachtslieder zu singen?

Mit einer MDMA-Bowle. MDMA ist Ecstasy. Wenn du das nicht weisst, weiss ich auch, wieso die Leute bei dir an Weihnachten nicht singen.

10. Ich möchte zu Weihnachten ein paar Freunde einladen, aber nicht alle – wie sage ich stilvoll ab?

Mach eine Whatsapp-Gruppe «Weihnacht nur für Coole» ohne die, die du nicht an der Feier möchtest. Falls es einer der Ausgeschlossenen rauskriegen sollte, wandere nach Mexiko aus.

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