Die Scientology will im Iselin ihren Hauptsitz einrichten. Ein Quartier-Anwohner ruft nun zum Widerstand gegen die Expansionspläne der Scientologen auf und hofft, dass sich ihm noch weitere Empörte anschliessen.
Vor wenigen Wochen warben die Basler Scientologen auf dem Barfüsserplatz für ihren geplanten Hauptsitz an der Burgfelderstrasse. Man wolle damit an die Öffentlichkeit treten und transparenter werden, erklärte der Präsident der Scientology Kirche Basel gegenüber der TagesWoche (siehe Video unten).
Gegen die «Ideal Org» scheint sich nun Widerstand zu formieren. Thomas Erlemann, ein Anwohner des Quartiers, wirbt auf Facebook um Mitstreiter in seinem Kampf «Gegen eine Scientology-Zentrale in Basel!». Nach eigenen Aussagen sei die Unterstützung gross, seine Facebookseite habe bereits über 400 «Freunde» darunter auch Basler Grossräte wie André Auderset (LDP) oder Joél Thüring (SVP).
Quartierzentrum statt Scientology-Kirche
An Stelle einer Scientology-Kirche wünscht sich Erlemann ein Quartierzentrum. Um dies zu ermöglichen, soll der Kanton das entsprechende Grundstück von den beiden privaten Eigentümern zurückkaufen. «Es war ein Fehler den Scientologen überhaupt eine Baubewilligung zu erteilen, nun muss der Kanton halt etwas Geld in die Hand nehmen.» Wenn die Besitzer nicht zum Verkauf bereit sind, will Erlenmann den Scientologen mit Strassenaktionen und Flugblättern zu verstehen geben, dass sie im Quartier nicht erwünscht seien.
Erlemann hat ohnehin grosse Pläne: «Nach den Sommerferien geht es richtig los, dann gründen wir einen Verein.» Nächste Woche will er erst einmal Flugblätter drucken. Ob er allerdings tatsächlich zu breitem Widerstand mobilisieren kann, hängt vom Geld ab. Von Facebookfreunden kann man sich noch nichts kaufen. Also hat er am Montag einen Spendenaufruf gestartet. Dann wird sich zeigen, wie gross die Unterstützung tatsächlich ist.
Artikelgeschichte
9. Juli 2014: Aufgrund eines Missverständnissen enthielt dieser Artikel kurzzeitig die Information, dass Herr Erlemann ein ehemaliges Mitglied der Scientology sei. Thomas Erlemann bestreitet dies vehement, weshalb der Artikel wieder auf den ursprünglichen Zustand zurückgesetzt wurde.