Astronauten und Einhörner machen Party

Exzentrisch, schrill und absurd: Die Performance «A Lovely Piece of Shit» im Basler Hinterhof.

Ist so ein Astronaut auf der Tanzfläche, steckt vermutlich «A Lovely Piece of Shit» dahinter. (Bild: Katrin Elmer)

Exzentrisch, schrill und absurd: Die Performance «A Lovely Piece of Shit» im Basler Hinterhof.

A Lovely Piece of Shit – Trailer mit Wumms from Extraleben on Vimeo.

Normalerweise wird in einem Club getanzt, gefeiert und getrunken. Das soll auch am heutigen Freitagabend im Basler Hinterhof so sein. Doch es kommt noch etwas dazu: eine verrückte Performance in zwei Teilen. 

Verantwortlich dafür ist die Theatergruppe Extraleben. Ihr Stück «A Lovely Piece of Shit» handelt von unserer selbstverliebten, spasssüchtigen Gesellschaft, die stets nach dem grossen Glücksmoment sucht. «Es geht um unsere Generation und natürlich um das Einhorn», sagt Projektleiter Benjamin Burger. «Denn das Einhorn ist das Glück.» Aha, logisch.

Ebenso logisch: Kein Ort verkörpert diese Jagd nach dem Glück deutlicher als ein Nachtclub. «Wir wollen da sein, wo das echte Leben statt findet», sagt denn auch Schauspieler Tobias Bienz.

Nachtschwärmer werden zu Zuschauern

Der erste Teil der Performance beginnt jeweils um 22.15 Uhr und dauert 45 Minuten. Zombies und Astronauten, die in den Tempeln des Hedonismus leben, entführen die Partygäste in ein fernes Wummerland. Während der DJ seine Elektrobeats auflegt, werden Nachtschwärmer zu Zuschauern, Zuschauer zu Statisten und wieder zurück. Im Verlauf der Nacht mischen sich Schauspieler und Party-Volk.

Zum zweiten Teil gelangt die Performance erst in den frühen Morgenstunden, kurz bevor das Licht angeht und die meisten Gäste längst im angetrunkenen Halbschlaf sind. Was das alles soll, erklärt Bienz so: «Wir suchen einen Sinn in der gesamten Sinnlosigkeit.» Alles klar.

«A Lovely Piece of Shit» will zum Denken anregen – und wird damit das Publikum vor allem auch amüsieren. Oder wie es die Theatergruppe Extraleben formuliert: «Wichtiger als die Wahrheit ist das Glück. Scheiss drauf – wir sind Extraleben und bassen euch die Seele aus dem Leib.»

_
Hinterhof Basel, Münchensteinerstrasse 81, 10. April 2015, 22.15 Uhr
Wer genauer wissen will, worauf er sich da einlässt: Die NZZ hat sich das Programm bereits angesehen.

 

Nächster Artikel