Die Basler Bebbi waren die Unruhestifter der diesjährigen Fasnacht. Sie waren so laut, dass andere Cliquen nicht mehr zu hören waren oder Pferde irritiert wurden. Jetzt wird der Auftritt der Bebbi zum Thema im Fasnachts-Comité.
Die Basler Bebbi legten an der diesjährigen Fasnacht, inspiriert von der Geschichte der russischen Punkrock-Band «Pussy Riot», wohl den spektakulärsten Auftritt hin. Unter dem Sujet «Zämme uff d Barrikade – Free Willy Riot» waren sie als Patriarchen und «Willies und Pussies» unterwegs.
Die Aufmerksamkeit war ihnen damit garantiert, selten tanzte eine Clique an den «drey scheenschte Dääg» so grandios aus der Reihe wie die Basler Bebbi. Sie verzichteten am Cortège auf die üblichen Fasnachtsmelodien, stattdessen sorgte eine Punkband auf einem Wagen für Stimmung – der Rest der Clique hüpfte wild mit.
Der Auftritt der Basler Bebbi wird allerdings ein Nachspiel haben. «Es haben sich einige Cliquen und Leute aus dem Publikum über die Basler Bebbi beschwert», sagt Christoph Bürgin, Obmann des Fanachts-Comités der TagesWoche. So wurden wegen der Lautstärke der Punkband nicht nur die anderen Cliquen übertönt, sondern auch die Pferde der Chaisen hatten ihre Mühe. Am Steinenberg musste gar eine Chaise gestoppt werden, «weil die Tiere irritiert waren».
Kontroverse Diskussion erwartet
Bürgin sagt: «Fasnacht muss nicht den Konventionen entsprechen, sonst wäre sie langweilig. Die Kuttlebutzer sind das beste Beispiel. Es geht aber darum, wie ein Auftritt sein darf, damit er noch Rücksicht auf andere nimmt.» Andere Cliquen und das Publikum sollten sich nicht zu stark gestört fühlen.
Das Comité wird sich wegen der Reaktionen mit dem Thema befassen müssen. Laut Bürgin wird der Zug im Rahmen der ordentlichen Subventionierung bewertet werden. «Ich kann mir vorstellen, dass auch innerhalb des Comités der Auftritt der Bebbi kontrovers diskutiert werden wird», sagt er. Auf die Frage, wie er ihren Auftritt fand, gibt sich Bürgin bedeckt: «Ich hatte persönlich den Eindruck , dass der Dezibelpegel am Mittwoch runtergefahren wurde. Allerdings mag das auch mit meinem Standort zusammenhängen, da ich am Montag am Steinenberg, am Mittwoch jedoch auf der Wettsteinbrücke stand.»
Der Präsident der Basler Bebbi, Andres Rapp, hat von solchen Reklamationen bis jetzt noch nichts mitbekommen. Er sagt: «Es freut uns, wenn man sich mit unserem Sujet befasst. Wir haben versucht, das Sujet konsequent auszuspielen. Und wir glauben, dass die Leute Spass an unserem Auftritt hatten», sagt er. Punk sei nun mal laut – und dass es kontroverse Reaktionen darauf geben würde, sei zu erwarten gewesen. «Es gibt nun mal Leute, die es nicht gerne laut haben. Das ist ja ein bekanntes Thema in Basel.»