Einen Tag nach den Schweizer Männern haben auch die Frauen bei der Badminton Team-Europameisterschaft in Basel den Einzug ins Viertelfinale verpasst. Sie besiegten zwar im letzten Gruppenspiel Belgien mit 3:2 und sicherten sich den zweiten Platz, hätten aber einen 5:0-Sieg benötigt, um noch eine Chance zu haben als einer der drei besten Gruppenzweiten ins Viertelfinale einzuziehen. Die Männer unterlagen im letzten Gruppenspiel gegen Deutschland erwartungsgemäss deutlich mit 0:5.
Beim abschliessenden Mannschaftsfoto streckten die Frauen ihre Waden Richtung Kamera, die sie mit der Schweizerfahne bemalt hatten und versuchten sich ein Lächeln abzuringen. Besonders fröhlich war die Stimmung aber nicht. «Das ist eine ziemlich grosse Enttäuschung, es hat nur wenig gefehlt um weiter zu kommen», sagte Sabrina Jaquet.
Die Spitzenspielerin der Schweiz hat nur zwei ihrer drei Einzel gewonnen und war deshalb «nicht nur für das Team, sondern auch von mir selbst enttäuscht». In der vergangenen Woche hatte Jaquet noch zwei Tage krank im Bett gelegen, «ich habe das gespürt, war müde, aber das war nicht der einzige Grund».
Aufholjagd zahlte sich nicht aus
Gegen die Belgierin Lianne Tan schüttelte sie die Erschöpfung im Laufe des Spiels ab. Im ersten Satz lag sie deutlich im Rückstand, brachte sich dann aber durch eine aggressivere Spielweise, Kampfgeist und verdeckte Crossbälle zurück ins Spiel und gewann den ersten Satz 21:19, den zweiten entschied sie souverän mit 21:14 für sich.
Danach beschäftigte sie aber mehr das Match vom Vortag gegen die Schottin Kirsty Gilmour, in dem sie im ersten Satz mit 19:15 geführt hatte und noch mit 19:21 verlor. Auch im zweiten Satz lag sie zunächst in Führung und verlor mit 18:21. «Ich weiss nicht, was da passiert ist», sagte Jaquet, «ich hätte gerne mehr ins Team eingebracht.» Mit dem Punkt mehr gegen Schottland hätte am Donnerstag eventuell auch ein 4:1-Erfolg gegen Belgien gereicht.
Auch ein Sieg reichte nicht mehr
So aber wussten Jaquet und ihre Doppelpartnerin Ayla Huser schon vor dem abschliessenden Doppel gegen Belgien, dass auch ein Sieg nicht mehr reichen würde. Cendrine Hantz hatte in einem knappen Drei-Satz-Match gegen Stephanie van Wel den ersten Punkt abgegeben. Jaquet/Huser kämpften ebenfalls drei Sätze lang gegen Annys/Corvilain, mussten sich aber auch knapp geschlagen geben. In einem guten Doppel mit langen Ballwechseln war beiden Paarungen nicht anzumerken, dass es für sie um nichts mehr ging.
Jaquet ärgerte sich über die Niederlage zum Abschluss und das Ausscheiden, glaubt aber, dass sie mit etwas Abstand auch positive Erinnerungen an die Team-EM im eigenen Land haben wird. «Ich bin froh, dass wir auch ohne Nicole Schaller Zweite in der Gruppe geworden sind, mit jungen Spielerinnen, die noch nie auf so einem internationalen Niveau gespielt haben.»
Schaller fehlte
Dass Nicole Schaller ihre Mitspielerinnen nur von der Tribüne aus anfeuern konnte, weil sie verletzt war, bedauerte auch Marion Gruber, die in der Schweizer National League für den SC Uni Basel spielt: «Mit ihr wären unsere Chancen grösser gewesen.»
Vor zwei Jahren hatten die Schweizerinnen mit Schaller das Viertelfinale erreicht, sogar nur ganz knapp das Halbfinale verpasst. Gruber wurde in Basel jeweils im Doppel eingesetzt und hat alle drei mit unterschiedlichen Partnerinnen gewonnen. «Persönlich bin ich sehr zufrieden, ich habe alles gemacht, was ich konnte», sagte Gruber, «aber das ist ein Team-Event und ich habe da auch schon mal verloren.»
Schweizerinnen bleiben bis Sonntag
Die Schweizerinnen werden noch bis zum Sonntag in Basel bleiben, zusammen trainieren und auch einige Spiele in der St. Jakobshalle anschauen. Für das Spektakel waren schon am Donnerstag andere zuständig. Die Bulgarinnen, in Basel als ein Geheimfavorit gehandelt, lieferten sich ein spannendes und hochklassiges Spiel mit den Französinnen.
Das deutliche Ergebnis von 4:1 für Bulgarien täuschte über den tatsächlichen Verlauf hinweg, denn die Partie war mit permanenter lautstarker Unterstützung für beide Teams erst nach fünf Stunden entschieden. Die Französinnen qualifizierten sich trotzdem als einer der besten Gruppenzweiten für das Viertelfinale, in dem sie auf die Russland treffen, den Ersten der Schweizer Gruppe.
Team-Europameisterschaft
Dienstag bis Donnerstag: Gruppenspiele (10 bis 22 Uhr)
Freitag: Viertelfinals (14 bis 22 Uhr)
Samstag: Halbfinals (14 bis 22 Uhr)
Sonntag: Final Frauen (11 bis 14 Uhr), Final Männer (15 bis 18 Uhr)
» Die Team-EM auf dem Youtube-Channel von BadmintonEurope
U15 Einzel-Europameisterschaft
Freitag (ab 9.30 Uhr) bis Sonntag (10 bis 15 Uhr)
» Das Turnier im LiveScore
» TV-Übertragung: Eurosport2
» Event-Website: badmintoneuropa.com
» Swiss-Badminton
Tickets
Gratiseintritt von Dienstag bis Donnerstag
Freitag bis Sonntag: Tagespässe von 15 bis 50 Franken
Vorverkauf: » ticketcorner.ch
Mit einem Ticket der Muba (14. bis 23. Februar) gibt es Freitag bis Sonntag ermässigten Eintritt bei der EM; mit einem Ticket für das Heimspiel des FC Basel am Samstag (19.45 Uhr, gegen den FC Sion) erhält man Gratiseintritt am Samstag bei der EM.
Swiss Open
Schon in einem Monat, vom 11. bis 16. März 2014, gibt die Weltelite des Badmintonsports ihr jährliches Stelldichein in Basel beim Gand Prix Gold Turnier. » Swiss Open14