Auf der Weide eines Bauernhofs in Liestal wurde eine junge Bäuerin von einem Stier angegriffen und tödlich verletzt.
Am Montagmorgen kam es auf der Weide eines Bauernhofs in Liestal zu einem tragischen Unfall: Ein dreijähriger, zirka 1000 Kilogramm schwerer Stier, der zum Hof gehört, griff die 29-jährige Bäuerin an und verletzte sie tödlich. Zum genauen Unfallhergang lasse sich noch nichts sagen, schrieb die Baselbieter Kantonspolizei in ihrer Medienmitteilung (siehe Hintergrund des Artikels), der sei noch Gegenstand laufender Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft. Im Verlauf des Vormittags seien mehrere Personen duch das kantonale Care-Team betreut worden. Der Stier werde in den nächsten Tagen eingeschläfert.
Mit der veränderten Nutztierhaltung in der Landwirtschaft – Freilauf und Mutterkuhhaltung – haben auch die Zusammenstösse zwischen Mensch und Tier zugenommen. Meistens handelt es sich bei diesen Vorfällen um Wanderer, die über eine Weide marschieren und dabei von Mutterkühen angegriffen werden. Das sei ein Dauerthema bei der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft, sagt Martin Rufer, der beim Schweizerischen Bauernverband für Viehwirtschaft zuständig ist. Bei den Milchkühen komme das logischerweise seltener vor, weil diese keine Jungen dabei haben, die es zu beschützen gilt.
Was jedoch der Auslöser für den Stier war, die Bäuerin anzugreifen, dazu könne er keine Aussage machen, ohne die Umstände zu kennen. Möglicherweise sei er wegen irgend etwas erschrocken, oder er habe sich angegriffen gefühlt. Generell könne man sagen, dass das freilaufende Vieh weniger an Menschen gewohnt sei als das im Stall gehaltene, das täglich Kontakt mit den Menschen hat. Dies gelte es immer zu beachten, wenn man sich den Tieren nähere. «Trotzdem – tragische Unfälle wie dieser lassen sich bei aller Vorsicht nie ganz ausschliessen.»