Was läuft in der Region? Unsere tägliche Übersicht über die lokalen Geschichten.
Basel tickt anders – oder etwa doch nicht wirklich?
- Hohe Krankenkassenprämien, Lädelisterben und Wohnraumknappheit – die Wahlumfrage der TagesWoche und «bz Basel» brachte zu Tage: Baslerinnen und Basler haben ganz andere Sorgen als die Menschen im schweizerischen Durchschnitt.
- Bei nationalen Umfragen stehen die Themen Arbeitslosigkeit, Ausländer und Altersvorsorge an der Spitze – Problemfelder, die im urbanen Basel bei Weitem nicht dieses Gewicht haben.
- Offensichtlich hat der prosperierende Wirtschaftsstandort Basel gelernt, mit seinem multikulturellen Umfeld zu leben, sagt Thomas Milic, Politologe und Mit-Autor der Wahlumfrage.
- Zu einem anderen Schluss kommt die «Basler Zeitung: In einer Duplik auf die Reaktion von Christoph Eymann auf den Rundumschlag, zu dem der auswärtige BaZ-Chefredaktor Markus Somm gegen die braven bürgerlichen Wahlkämpfer ausgeholt hatte, wird «der Basler» als «schöne Einbildung» beschrieben.
Firmenwegzug wegen der Masseneinwanderungsinitiative?
- Basel tickte auch bei der Masseneinwanderungsinitiative anders als der Schweizer Durchschnitt: Die SVP-Initiative wurde hier mit 61 Prozent Nein-Stimmen deutlich abgelehnt.
- Dies auch aus dem Bewusstsein heraus, dass der international ausgerichtete Wirtdschaftsstandort am Rheinknie arg in Bedrängnis geraten kann.
- So denkt die renommierte IT-Firma Magnolia, die wegen der Initiative Schwierigkeiten hat, die benötigten Spezialisten zu rekrutieren, über einen Wegzug über die Grenze ins benachbarte Weil am Rhein nach. Dies berichtete die «Schweiz am Sonntag.
- Die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative ist auch ein dominantes Thema an der Herbstsession der eidgenössischen Räte.
Im Baselbiet verschwinden Bauernhöfe von der Landschaft
Ganz andere, weil doch eher durchschnittsschweizerische, Probleme hat der Kanton Baselland. Rund ein Viertel der Baselbieter Bauernbetriebe sind in den letzten zwanzig Jahren verschwunden, berichtet das «Regionaljournal Basel» von SRF. Vor allem kleinere Betriebe könnten sich kaum noch halten. Aber immerhin gibt es im Agglokanton noch immer 936 Bauernhöfe. Das Baselbiet ist also doch ländlicher als oftmals angenommen.
Tunnelprobleme an der Kantonsgrenze
- Aber grundsätzlich ist und bleibt das Baselbiet ein Agglo- und damit auch ein Pendlerkanton. Das zeigt sich am massiven Verkehrsaufkommen im Schänzlitunnel an der Grenze zum Arbeitsplatzkanton Basel-Stadt.
- Dieser Tunnel muss saniert werden. Nicht ohne eine weitere Röhre, fordert eine Petition mit 18’000 Unterschriften. Nur so könne ein Verkehrskollaps verhindert werden.
- Pikant an der Sache ist: Die Petition wurde von der Baselbieter FDP lanciert. Das ist die Partei der Baselbieter Baudirektorin Sabine Pegoraro, die laut einem Bericht der «Basler Zeitung» die Forderungen der Petition ignoriere.
Café-Bar des Arts: Mit Läberli-Häppchen in die Zukunft
Die Jeuness dorée der Region Basel muss nicht um ihren Treffpunkt fürchten: Die traditionelle Café-Bar des Arts am Barfüsserplatz wechselt zwar den Besitzer, wird aber nicht zur Pizzeria. Wie die «Schweiz am Sonntag» berichtete, will der neue Besitzer, der Gastrounternehmer Jérôme Beurret, das Lokal mehr oder weniger in der bisherigen Art weiterzuführen. Allerdings mit etwas mehr Speis neben dem Trank. Unter anderem Läberli und Rösti in Tapas-Portionen, schreibt die «Basler Zeitung».